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Neue Richtlinien, Mittelerhöhungen, digitales Antragsportal, VFX-Förderung und 32 Mio. für neue Projekte: 2015 war ein aufregendes Jahr für den FFF Bayern

Im letzten Jahr hat sich in der Förderung des FFF Bayern einiges verändert: Die Richtlinien wurden erneuert, der Freistaat Bayern hat die Mittel erhöht, die gezielte Unterstützung von VFX-Produzenten wurde installiert, ein Online-Portal zur Einreichung aufgebaut und eine Media-Förderung für geförderte Games ins Leben gerufen. Mit rund 32 Mio. unterstützte der FFF neue Projekte. 16,7 Mio. Zuschauer sahen FFF-geförderte Filme im Kino. Fünf geförderte Filme wurden Besuchermillionäre, darunter der erfolgreichste deutsche Film 2015, Fack Ju Göhte 2. Gedreht wurde in allen Regionen, u.a. das neue Projekt von Oliver Stone über Edward Snowden.


Neue Richtlinien

Neue europäische Regularien haben eine Veränderung der FFF-Förderrichtlinien notwendig gemacht. Gleichzeitig wurden diese inhaltlich fortentwickelt. Mit den am 1. Juli 2015 in Kraft getretenen neuen Richtlinien können beim FFF auch Produzenten Anträge auf Drehbuchförderung einreichen und Treatments für dokumentarische Kinofilme unterstützt werden. Eingeführt wurden das Slate-Funding im Bereich Projektentwicklungsförderung und die Unterstützung transmedialer und innovativer digitaler Erzählformen. Die neue Höchstfördersumme für die Herstellung von Kinofilmen beträgt 2 Mio. Euro, für die Herstellung von Fernsehfilmen 600.000 Euro, für das Slate-Funding 150.000 Euro, für die Entwicklung von Drehbüchern 30.000 Euro.


Mittelerhöhungen

Im Jahr 2015 erhöhte der Freistaat Bayern für verschiedene Förderbereiche die Mittel. 100.000 Euro gingen in den Nachwuchsbereich, in dem damit gezielt Animationsprojekte junger Filmemacher unterstützt werden können. Eingeführt wurden Mittel für VFX-Produzenten im Rahmen des Sonderprogramms Internationale Koproduktionen in Höhe von 500.000 Euro. Der Förderrahmen für Games wurde einmalig um 100.000 Euro erhöht. Am Ende des letzten Jahres hat der Freistaat eine weitere Erhöhung der Mittel für das Sonderprogramm Internationale Koproduktionen um 1,45 Mio. Euro angekündigt.


Digitales Antragsportal

Zu Beginn des letzten Jahres hat der FFF Bayern ein neues Online-Portal zur Einreichung von Förderanträgen installiert. Die digitale Einreichung hat das Verfahren für die Antragsteller sowie die Bearbeitung und Verwaltung optimiert.


Kinofilm

Mit 13,6 Mio. Euro hat der FFF Bayern die Produktion von 31 Kinofilmen gefördert. Der Bayern-Effekt betrug 258 Prozent. Rechnet man die geförderten Projekte aus dem Bereich Internationale Koproduktionen/ VFX hinzu, erhöht sich die Fördersumme auf 18,4 Mio. Euro.

Zu den geförderten Projekten gehören Grüße aus Fukushima von Doris Dörrie, Timm Thaler von Andreas Dresen, In deinen Augen von Katja von Garnier, Salt and Fire von Werner Herzog, Jugend ohne Gott von Alain Gsponer, Paradies von Andrei Kontschalowsky, The Odd Couple von Margarethe von Trotta, Die Hölle von Stefan Ruzowitzky und Werk ohne Autor von Florian Henckel von Donnersmarck.

Fünf FFF-geförderte Filme wurden Besuchermillionäre: Fack Ju Göhte 2 war mit 7,6 Mio. Besuchern sogar der erfolgreichste deutsche Film des Jahres. Die Komödie Der Nanny sahen 1,7 Mio., den zweiten Teil von Ostwind 1,2 Mio. und Fünf Freunde 4 1,03 Mio. Besucher im Kino. Mit FFF-Verleihförderung startete Frau Müller muss weg! und erreichte 1,2 Mio. Besucher. Der Münchner Produktionsfirma Lieblingsfilm gelang mit Rico, Oskar und das Herzgebreche und 520.000 Zuschauern ebenfalls ein Erfolg. Der dritte Teil, Rico, Oskar und der Diebstahlstein, startet in diesem Jahr im Kino.

Auch künstlerisch waren FFF-geförderte Filme erfolgreich: Zwei Produktionen stehen auf der Shortlist für den Oscar in der Kategorie Best Foreign Language Film: Im Labyrinth des Schweigens von Giulio Ricciarelli und Die Kinder des Fechters von Klaus Härö. Letzterer war auch nominiert für den Golden Globe, ebenfalls in der Kategorie Best Foreign Language Film. Beim 30. Montréal Film Festival wurde Mika Kaurismäkis The Girl King mit zwei Preisen geehrt. Zu den Filmen, die in Deutschland mehrfach ausgezeichnet wurden, gehören darüber hinaus noch About A Girl von Mark MonheimElser - Er hätte die Welt verändert von Oliver Hirschbiegel und Die geliebten Schwestern vom Dominik Graf.


Internationale Koproduktionen/ VFX

Mitte des Jahres startete der erste im Rahmen des Sonderprogramms Internationale Koproduktionen geförderte Film Big Game mit Samuel L. Jackson in den deutschen Kinos. Oliver Stone hat im Frühjahr Snowden mit Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley und Tom Wilkinson in Bayern gedreht, Kinostart in Deutschland ist im Sommer 2016. Rupert Everett war für sein Oscar Wilde-Drama, das er mit den Hauptdarstellern Colin Firth und Emily Watson realisieren wird, auf Motivsuche in Bayern, Drehstart ist im kommenden Frühjahr. Mit jeweils 2 Mio. Euro wurden die internationalen Produktionen Trautmann mit David Kross sowie der Animationsfilm Playmobil zur Förderung empfohlen.
Neu installiert wurde die Förderung von VFX-Produzenten bei internationalen Koproduktionen. Die beiden ersten Empfänger waren Trixter für die Marvel-Produktion Captain America: Civil War und ScanlineVFX für The Lake nach einem Drehbuch von Luc Besson und Richard Wenk.


Fernsehfilm

Mit 4,6 Mio. Euro förderte der FFF die Produktion von 15 Fernsehfilmen. Dazu gehören das Historienepos Die Donauschwaben von Franz Xaver Bogner, der Fernsehfilm Costa Concordia von Roger Spottiswoode und Bergfried von Jo Baier. Ausgestrahlt wurden u.a. Tannbach - Schicksal eines Dorfes, Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern und Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit. Gedreht wurden z.B. Winnetou 2016 von Philipp Stölzl und Die Dasslers von Philipp Stennert und Cyrill Boss. Hannu Salonens Die Hebamme 2 und Die Akte General von Stephan Wagner werden demnächst ausgestrahlt. Gesendet wurde im letzten Monat Marvin Krens Mordkommission Berlin Eins - der 20er Jahre-Krimi ist sechs Mal für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.


Nachwuchs

Seit Mai letzten Jahres stehen im Nachwuchsbereich des FFF zusätzliche 100.000 Euro für Animationsprojekte zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Studierende an bayerischen Hochschulen, die Filmanimation studieren. Seitdem gefördert wurden zwei animierte Filme der Hochschule Georg-Simon-Ohm Nürnberg. Insgesamt hat der FFF mit 1,7 Mio. Euro 30 Nachwuchsprojekte unterstützt.


Games

563.000 Euro gingen an insgesamt elf Computerspiele in unterschiedlichen Projektphasen. Der Freistaat hatte die Mittel für die Gamesförderung im November einmalig um 100.000 Euro aufgestockt. Im Wert von 150.000 Euro wurden die beiden Gamesfirmen Klonk UG und Fairytale Distillery UG für die Spiele Shift Happens und Das Tal im Rahmen des im Dezember ins Leben gerufenen Media-Förderprogramms der Fürther Verlagsgruppe Computec Media GmbH unterstützt. Geförderte Spiele, die im vergangenen Jahr released wurden, waren Mystery of Neuschwanstein, Ooops - Die Arche ist weg und Goggles.


Drehort Bayern

Bayern bleibt ein beliebter Drehort für nationale und internationale Produktionen, für Kinofilme, TV-Events, Nachwuchsprojekte und Serien. Im letzten Jahr wurden u.a. Die Puppenspieler in Garmisch, Mein Blind Date mit dem Leben in Rottach-Egern, Luna in Oberammergau, der Polizeiruf: Wölfe in Bayrischzell, Marie Curie in Dietramszell, König Laurin in Leuchtenberg, Nebel im August in Augsburg Die wilden Kerle - Die Legende lebt in Pocking, Die Trapp Familie in Berchtesgaden, Das Tagebuch der Anne Frank in Mainleus, Eddie the Eagle in Garmisch und Oberstdorf, Der geilste Tag in Günzburg und Die letzte Sau in Nördlingen gedreht. Die Dasslers wurden in Nürnberg gedreht - der Stadt, die von der Initiative Filmkulisse Bayern zum Drehort des Jahres 2015 gewählten wurde. Mit 1100 Drehtagen gehört München zu den Top-Drehorten; die Stadt München richtet in diesen Tagen dafür eigens ein Servicebüro Film ein.


Filmtheater

Ende November hat der FFF Bayern 60 bayerische Filmtheater mit insgesamt 360.500 Euro für ihr hervorragendes Jahresfilmprogramm ausgezeichnet. Die einzelnen Preiskategorien hat der FFF erhöht und die Programmprämien damit um fast 60.000 Euro erhöht, um das Engagement der vielen Qualitätskinos überall in Bayern zu belohnen. Für die Investitionen und Modernisierungen von Filmtheatern hat der FFF Bayern 768.000 Euro bereitgestellt. Insgesamt hat der FFF Bayern die bayerischen Filmtheater mit 1,14 Mio. Euro unterstützt.


Ausblick

Das Kinojahr beginnt mit dem Start von Die wilden Kerle - Die Legende lebt, Point Break, Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück, Der geilste Tag, Das Tagebuch der Anne Frank und Grüße aus Fukushima. Im Mai startet Oliver Stones Snowden. Im Fernsehen ausgestrahlt werden u.a. Die Akte General und Die Hebamme 2. Released werden die Computerspiele Shift Happens und Freggers Play. Premiere auf der Berlinale feiert der Kinofilm Ente gut! Mädchen allein zu Haus.


Die FFF Jahresbilanz 2015 finden Sie hier.