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"Lost in Face": Max Ophüls Preis für FFF-geförderte Nachwuchsfilme

Sie handeln von Arbeitsmigration, Bertolt Brecht und von Gesichtsblindheit: Zwei FFF-geförderte Nachwuchsfilme wurden gestern bei der Preisverleihung des 41. Filmfestivals Max Ophüls Preis ausgezeichnet – in denselben beiden Kategorien, in denen schon vor einem Jahr zwei FFF-geförderte Filme gewannen. Hinzu kam dieses Mal ein weiterer Preis. 

Im Bereich "Andere Nachwuchsfilme" fördert der FFF regelmäßig Bayern Filme von Quereinsteigern. Dazu gehörte im Sommer 2017 das erste Langfilmprojekt eines Arztes und Neurowissenschaftlers, der sich mit dem Phänomen der Gesichtsblindheit auseinandersetzte und darüber einen künstlerischen Dokumentarfilm machen wollte. In Lost in Face dokumentiert Valentin Riedl die Strategien einer Frau, die sich an kein einziges Gesicht erinnern kann, auch nicht an ihr eigenes. Dabei spielen auch Klänge eine besondere Rolle. Die Jury zeichnete den Komponisten Antimo Sorgente in der Kategorie Filmmusik aus. "Die Vielseitigkeit der Protagonistin spiegelt sich in der Konzentration auf den Celloklang wider, der mal ungeschönt und nah am Ohr erklingt, mal zu einem reichen Klangteppich verwoben ist", hieß es in der Begründung. Ausgeschrieben von der Saarland Medien GmbH wird das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro gestiftet von der Strecker Stiftung. Es geht zu gleichen Teilen an den beteiligten Komponisten sowie an den/die Filmemacher/in zur Verwendung im Musik- und Soundbereich seines nächsten Projekts.

Auch bei den Zuschauer/innen war der Film erfolgreich: Lost in Face gewann den Publikumspreis Dokumentarfilm. Der FFF Bayern hat den Film der Corso Film- und Fernsehproduktion mit 40.000 Euro gefördert.

In der Kategorie Bester Dokumentarfilm gewann Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit von Yulia Lokshina. Der FFF förderte den Abschlussfilm an der HFF München mit 50.000 Euro. Produktionsfirma ist wirFilm, die bereits mit Anatol SchustersSpielfilm Luft und Pauline RoennebergDoku-Serie früher oder später preisgekrönte Nachwuchsprojekte realisiert hat. Der Preis in Saarbrücken wird von der Saarland Medien GmbH zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit 7.500 Euro. In Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit zeigt Yulia Lokshina den Kampf osteuropäischer Leiharbeiter/innen im größten deutschen Schweineschlachtbetrieb. Parallel montiert sie die Proben der Theatergruppe an einem Münchner Gymnasium: Aufgeführt wird Bertolt Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe. "Durch seine filmische Versuchsanordnung gelingt der Regisseurin ein ganz eigener Zugang, der das Publikum aufgewühlt zurücklässt", lautete das Urteil der Jury.

Alle Preisträger finden Sie hier.