Eine kleine Gruppe von Filmschaffenden aus den Bereichen Produktion, Herstellungsleitung, Aufnahmeleitung, Motiv-Aufnahmeleitung, Location Scouting und Stoffentwicklung besichtigte die Motive in der Region zwischen Starnberger See und Ammersee. Die Region profitiert neben hervorragend für Dreharbeiten geeigneten Motiven von ihrer abwechslungsreichen Landschaft, viel Platz, geeigneten Unterkünften und der Nähe zu München.
Die Vielfalt der Region spiegelt sich in den Geschichten, für die sie in den letzten Jahrzehnten als Kulisse diente: Gedreht wurden hier zum Beispiel die beiden internationalen Kinofilme Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück von Florian Gallenberger mit Daniel Brühl und Emma Watson sowie Snowden von Oliver Stone mit Joseph Gordon-Levitt und Shailene Woodley. Die Tradition der Region als Drehort reicht sehr lange zurück: Gedreht wurden hier auch Die Kommissarin, Raumpatrouille Orion, Hubert und Staller, Edgar Reitz' Die zweite Heimat, Herbert AchternbuschsDer Komantsche, Dominik Grafs Die reichen Leichen und Ludwig II von Luchino Visconti mit Romy Schneider. Legendär ist der Drehort Starnberger See in der Kir Royal-Folge Das Volk sieht nichts von Helmut Dietl und Patrick Süskind. Aktuell dienen Starnberg und Weilheim als Drehorte für die neuen Filme der TV-Reihe Reiterhof Wildenstein von Autorin Andrea Stoll und Regisseur Josh Broeker.
Gemeinsam mit der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg (gwt Starnberg) hatte die Film Commission Bayern für die Location Tour zehn Motive ausgewählt. Darunter waren Klassiker der Seeregion wie auch ungewöhnliche und unbekanntere Orte. Die gwt Starnberg hat im letzten Jahr eine zentrale Ansprechpartnerin für Filmschaffende berufen und vor kurzem eine für Dreharbeiten zugeschnittenen Webseite gelauncht. Die Film Commission hat den Prozess beratend begleitet. Dass die Location Tour 2020 durch diese Region führte ist, nicht zuletzt auch dieser Vernetzung zu verdanken. Die Tour führte von Herrsching, Andechs, an die Pähler Schlucht, über Possenhofen nach Tutzing, Starnberg und Gauting. Zu besichtigen gab es unter anderem ein neugotisches Hochschloss, die Evangelische Akademie Tutzing sowie eine verlassene Klinik und ein leerstehendes Einkaufszentrum.
FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein: "Die Film Commission Bayern verfügt über eine ausgezeichnete virtuelle Motiv-Datenbank. Die Besichtigung vor Ort ergänzt dieses Angebot und bringt die Teilnehmenden mit den richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern in Kontakt. Wir haben diese etablierte Fachveranstaltung den gegenwärtigen Einschränkungen entsprechend anders als gewohnt konzipiert. Es war uns wichtig, auch in diesem Jahr Impulse für neue Filmprojekte zu setzen."
Die Location Tour gehört zum Veranstaltungsrepertoire der Film Commisison Bayern. In den letzten Jahren ging es unter anderem in die Region Tegernsee Schliersee, ins Allgäu, in die bayerisch-thüringische Grenzregion und länderübergreifend nach Südbayern und Tirol. Auch Städte standen auf dem Programm wie Augsburg, Nürnberg und München, wo die Teilnehmenden während einer Location Tour ausschließlich leerstehende Hallen besichtigten. Die Tour auf Rädern ist auch unabhängig von der Pandemie ein gutes Konzept für die Zukunft; darüber waren sich alle Teilnehmenden einig. Die Umgebung würde viel intensiver wahrgenommen und Austausch und Netzwerken haben auf dem Fahrrad hervorragend funktioniert. Das Drehbuchcamp und das Munich Movie Bowl, ebenfalls von der Film Commission Bayern für Filmschaffende angeboten, mussten in diesem Jahr leider ausfallen. Auch die Preisverleihung Drehort des Jahres wird in diesem Winter nicht stattfinden. |
Weitere Informationen: www.film-commission-bayern.de |