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Bayerischer Filmpreis an "Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück"

Am Freitagabend wurde im Münchner Prinzregententheater der 37. Bayerische Filmpreis verliehen. Der Preis für die beste Produktion ging an Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück.

Die Produzenten Benjamin Herrmann (Majestic Filmproduktion) und Christian Becker (Rat Pack Filmproduktion) nahmen den Bayerischen Filmpreis für die beste Produktion, der mit 200.000 Euro dotiert ist, entgegen. Verfilmt haben sie mit Autor und Regisseur Florian Gallenberger eine Geschichte vor dem Hintergrund der vom deutschen evangelischen Jugendpfleger Paul Schäfer aufgebauten Kolonie namens Colonia Dignidad in Chile, in der er seine Sekte pflegte und während der Militärdiktatur Menschenrechtsverletzungen zuließ. Die Weltöffentlichkeit habe dieses Thema viel zu lange ignoriert, heißt es in der Begründung der Jury. "Ein starker Film, der gerade in Zeiten glaubensbegründeter Gewalttaten nicht nur unterhält, sondern betroffen macht und zum Nachdenken anregt." Die Hauptrollen spielen Emma Watson und Daniel Brühl. Kinostart ist am 18. Februar 2016 im Verleih von Majestic.

Der Bayerische Filmpreis für die beste Regie ging an Kai Wessel für Nebel im August. Rosalie Thomass wurde für ihre darstellerische Leistung in Grüße aus Fukushima geehrt. Als Ensemble wurden die jungen Schauspieler aus Fack Ju Göhte 2 ausgezeichnet. Den Bayerischen Filmpreis für die beste Kamera erhielt Jo Heim für Unfriend und Ein letzter Tango. Für die Produktion des besten Kinderfilms erhielten Uli Putz und Jakob Claussen für Heidi den Bayerischen Filmpreis. Regisseur und Autor Jens Schanze nahm für La buena vida - Das gute Leben den Filmpreis für den besten Dokumentarfilm entgegen.

In diesem Jahr lobte die Jury einen Preis für die beste Filmmusik aus. Er ging an Gert Wilden jr. für Die Kinder des Fechters und Hannahs schlafende Hunde.

Weitere Preise gingen an Uisenma Borchu (Nachwuchs Regie, Schau mich nicht so an), Burhan Qurbani, Martin Behnke (Drehbuch, Wir sind jung, wir sind stark) und Burkhart Klaußner (Schauspiel, Der Staat gegen Fritz Bauer). Der Ehrenpreis des Ministerpräsidenten ging an die Münchner Produzentin Molly von Fürstenberg für ihr Lebenswerk.

Der Bayerische Filmpreis ist mit Preisgeldern von insgesamt bis zu 310.000 Euro dotiert. Den größten Anteil hat dabei der Produzenten­preis mit 200.000 Euro. Damit gehört der Bayerische Filmpreis zu den höchstdotierten und begehrtesten Aus­zeich­nungen seiner Art in Deutschland. Preissymbol ist die Porzellanfigur Pierrot aus der comedia dell'arte von Franz-Anton Bustelli. Verliehen wird der Bayerische Filmpreis seit 1979 von der Bayerischen Staatsregierung, um die Bedeutung des Kinofilms als Kulturgut herauszustellen. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Fachjury.

Foto: Emma Watson und Daniel Brühl in "Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück". Copyright: Majestic Filmverleih.