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24h Bayern, Costa Concordia und das Paradies: FFF Bayern fördert 23 Projekte mit 1,8 Mio. Euro

Am 1. Juli 2015 sind die neuen Richtlinien der FFF-Förderung in Kraft getreten. Neu ist u.a. das sogenannte Slate Funding, das nach der gestrigen Sitzung des Vergabeausschusses erstmals zwei Münchner Produktionsfirmen erhalten. Insgesamt wurden 23 Projekte mit einer Gesamtsumme von 1,8 Mio. Euro zur Förderung empfohlen, darunter die neuen Filme von
Andrei Konchalowsky, Roger Spottiswoode und Jo Baier.

Produktion Kinofilm
330.000 Euro insgesamt gehen an die Produktion zweier Kinofilme: Die russische Koproduktion Paradies (DRIFE Filmproduktion) erzählt von den Verstrickungen zweier Männer und einer Frau in der NS-Zeit in Frankreich. Sie sehen sich auf der Anklagebank wieder - allerdings müssen sie ihre Vergangenheit in einer außergewöhnlichen Situation reflektieren. Gedreht wird in Schwarzweiß im Format 4:3 unter anderem in Nürnberg/Oberfranken. Regie führt der Moskauer Andrei Konchalowsky, der bereits mit Andrei Tarkowski Filme gemacht hat und im vergangenen Jahr in Venedig mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie geehrt wurde. Ebenfalls gefördert wird der Dokumentarfilm Bar Lives - Charles Schumann (Thali Media). Regisseurin Marieke Schroeder wird den weltberühmten Barbesitzer, der gleichzeitig mehrere höchst unterschiedliche Berufe, Eigenschaften und Schicksale in sich vereint auf seinen inspirierenden Reisen begleiten und der Frage nachgehen, was eine gute Bar ausmacht. Bar Lives wird das erste filmische Porträt von Charles Schumann sein.

Produktion Fernsehfilm
Drei Fernsehfilme werden mit insgesamt 425.000 Euro unterstützt: Das Drama Costa Concordia (Zeitsprung Pictures, RTL) erzählt vom Kentern des Schiffes vor der Insel Giglio. Regie führt Roger Spottiswoode, der James Bond - der Morgen stirbt nie und Die Kinder der Seidenstraße inszeniert hat. Gedreht wird auch in Bayern. Die deutsch-österreichische Koproduktion Bergfried (Zieglerfilm München für BR/ORF) handelt von einem Jungen, der 1944 in der Toskana miterleben muss, wie deutsche Truppen seine Familie vernichten. Vierzig Jahre später findet er den Täter und rächt sich auf besondere Weise an ihm. Autor und Regisseur ist Jo Baier. Southpole (inpetto filmproduktion/BR) wird die Uraufführung der Oper South Pole des jungen tschechischen Komponisten Miroslav Srnka an der Bayerischen Staatsoper dokumentieren. Die Oper erzählt von der Antarktis-Expedition von Roald Asmundsen und Robert Scott im Jahr 1911/1912. Die musikalische Leitung hat Kirill Petrenko. Anhand der Verfilmung der Proben und von Interviews mit den Beteiligten wird es um die Frage nach dem Machtverhältnis von Mensch und Natur gehen.

Produktion Nachwuchsfilm
95.000 Euro gehen an zwei Abschlussfilme an der HFF München: In Felix Kempters Action Komödie Vergleichende Betrachtung von Sanitätern, trojanischen Pferden und einem Kajak (schöne neue filme.) geht es um den Sanitäter Mike, der eine schräge Weltsicht pflegt, Spielschulden hat und sich für äußerst gerissen hält. Aber dann lässt er sich doch an der Nase herumführen. Eine Screwball Comedy über die Entdeckung der Kernspaltung wird Akos Gerstner inszenieren. In Mr. Love Bomb (Nominal Film) gruppiert er auf fantastische Weise die historischen Ereignisse rund um eine Affäre zwischen Otto Hahn und Lise Meitner. 

Projektentwicklung
Fünf Produktionsfirmen erhalten Förderung für die Entwicklung ihrer Projekte, zwei Produktionsfirmen erhalten erstmals vom FFF Bayern das sogenannte Slate Funding - eine Paketförderung, die das gleichzeitige Entwickeln mehrerer Projekte in unterschiedlichen Stadien und Formaten finanziell ermöglicht. Die Grünwalder Firma Siebensinne Film - Brenner, Darschin, Grollmann entwickelt das Multiplatform-Storytelling-Projekt, das aus dem Kinofilm Liebe lieber ungewöhnlich und der  Webserie Als Rakete Amor traf besteht. Die Münchner Produktionsfirma Walker+Worm Film entwickelt mit Slate Funding vier Spielfilme: eine Familiengeschichte, eine Literaturverfilmung, eine BND-Geschichte und eine in Serbien spielende Komödie.
Ebenfalls Projektentwicklungsförderung erhält das Echtzeitformat 24h Bayern (zero one 24), das dokumentarisch und trimedial die Regionen, Menschen und Landschaften Bayerns dokumentieren wird. Die Ausnahmeproduktion wird in Koproduktion mit dem BR und megaherz realisiert.

Drehbuch
30.000 Euro gehen an die Entwicklung eines Drehbuchs und 10.000 Euro erstmals an die Entwicklung eines Treatments für einen Dokumentarfilm. Dustin Loose, Preisträger des Studentenoscar in Silber 2015, schreibt die Tragikomödie Bosporus Brüder (Tellux Film) über zwei junge Männer, die eine Reise auf dem Balkan unternehmen, um die Trauer über den Selbstmord des Zwillingsbruders bzw. Freundes zu verarbeiten. Es dauert nicht lange, bis sie in Konflikte geraten; aber durch den Prozess des Trauerns nähern sie sich einander an. Inigo Westmeier wird sich im Dokumentarfilmprojekt A Fragile Sense of Hope (Puzzle Pictures) den Kindern von Baan Gerda widmen: Größtenteils mit AIDS geboren, wurden diese Kinder in das thailändische Dorf Gaan Gerda vertrieben. Dort erlebten sie jedoch die beste und menschlichste Behandlung. Jetzt sollen die Volljährigen wieder zurück in die Gesellschaft, die sie einst verstoßen haben.

Verleih und Vertrieb

Mit insgesamt 575.000 Euro Verleih- und Vertriebsförderung starten Heidi (Studiocanal), Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft (Sony Pictures Releasing), ColoniaDignidad - Es gibt kein zurück (Majestic), Die Trapp Familie  - Ein Leben für die Musik (Condorde Filmverleih), Bruder vor Luder (Constantin Film Verleih), Unfriend (Warner Bros. Entertainment), 
Der letzte Wolf (Wild Bunch Germany), Die Kinder des Fechters (Zorro Film) und Sibylle (eksystent distribution filmverleih) im Kino.

Details zu allen Projekten finden Sie hier.