Pressemitteilungen

Bayerischer Filmpreis 2022: Auszeichnung für FFF-geförderte Projekte

Am 16. Juni 2023 wurde im Münchner Prinzregententheater der Bayerische Filmpreis 2022 vergeben. In sechs Kategorien gewannen Filme, die der FFF Bayern in der Produktion gefördert hat: Sisi & Ich, Aus meiner Haut, Anima – Die Kleider meines Vaters, Die Schule der magischen Tiere 2, Der Fuchs sowie in ein und derselben Kategorie Wochenendrebellen und Oskars Kleid. Der verleihgeförderte Kinofilm Sonne und Beton wurde in zwei Kategorien ausgezeichnet. Der Preis des Ministerpräsidenten ging an den Münchner Produzenten, Autor, Regisseur und Darsteller Michael Bully Herbig.

Heute Abend wurde im Münchner Prinzregententheater der Bayerische Filmpreis 2022 vergeben. In sechs Kategorien gewannen Filme, die der FFF Bayern in der Produktion gefördert hat: Sisi & Ich, Aus meiner Haut, Anima – Die Kleider meines Vaters, Die Schule der magischen Tiere 2, Der Fuchs sowie in ein und derselben Kategorie Wochenendrebellen und Oskars Kleid. Der verleihgeförderte Kinofilm Sonne und Beton wurde in zwei Kategorien ausgezeichnet. Der Preis des Ministerpräsidenten ging an den Münchner Produzenten, Autor, Regisseur und Darsteller Michael Bully Herbig.

In der Kategorie beste Regie ehrte die Jury Frauke Finsterwalder. In der Begründung heißt es: "Zwar wird nach historischen Motiven, aber dabei erfrischend frei und unkonventionell erzählt. Vor allem die Inszenierung und Choreografie der einzelnen Figuren in ihren Szenen bis hin zur Montage der Bilder, überhaupt die Kamera, aber auch die Kostüme, Szenenbild, Requisiten, Auswahl der Musik u.v.m. begeistern. Wunderbare Schauspielerinnen (überwiegend sind es Frauen) und Gewerke flirten abwechselnd mit uns Zuschauern und reißen uns emotional in Abgründe, schicken uns aber auch wieder zurück ins Paradies. Intensiv und stilsicher hat sich die Regisseurin auf diesen, ihren filmischen Weg dieser Erzählung eingelassen." Der FFF Bayern, der bereits das aufsehenerregende Debüt der HFF München-Absolventin Finsterworld unterstützt hatte, förderte die Produktion der Münchner Produktionsfirma Walker + Worm Film mit 650.000 Euro und den Verleih (DCM Film Distribution) mit weiteren 25.000 Euro. 

Eine zweite Produktion von Walker + Worm Film wurde ausgezeichnet: Alex Schaad und Dimitrij Schaad wurden mit dem Nachwuchs-Drehbuchpreis für Aus meiner Haut geehrt.„'Der Seminarleiter ist tot und nun ist die Tochter im Körper des Vaters gefangen.‘ Solch einen irritierenden Einstieg muss man sich erst mal trauen und es bleibt nicht die einzige Ungeheuerlichkeit in dieser Geschichte! (...) mutig, ungewöhnlich und ein außergewöhnlich starkes Debüt!", urteilte die Jury. Aus meiner Haut wurde vom FFF Bayern als Debütfilm mit 300.000 Euro gefördert, der Verleih (X Verleih) mit weiteren 45.000 Euro.

Der Dokumentarfilmpreis ging an Uli Deckers Kinofilm Anima – Die Kleider meines Vaters, in dem Uli Decker das wohlgehütete Familiengeheimnis ihres Vaters aufdeckt. "Ein Transvestit, der am Diktat seines Glaubens und bürgerlichen Lebens in einer bayerischen Kleinstadt der 80er Jahre verzweifelte. Sechs lange Jahre hat Uli Decker an diesem so persönlichen Film gearbeitet, immer wieder nach der richtigen Form gesucht. Herausgekommen ist ein wunderbar anrührender, beinahe anarchischer Film, der sich mit viel Humor, großer Sensibilität und Wucht über kleingeistige geschlechtliche Normen hinwegsetzt", lautet die Begründung der Jury. 
Der FFF förderte den Dokumentarfilm mit 70.000 Euro in der Produktion (Flare Film) und mit weiteren 20.000 Euro im Verleih (Farbfilm Verleih).

Die Produzentinnen Alexandra Kordes und Meike Kordes (Kordes & Kordes Film) erhielten den Preis in der Kategorie Family Entertainment für Die Schule der magischen Tiere 2. Die Jury urteilte: "eine überzeugende Leistung aller Gewerke bis hin zum Soundtrack. Es ist ein herzerwärmender Film mit Witz, Spannung und Tiefsinn für Klein und Groß. Alexandra und Meike Kordes haben hier mit feinem Gespür und dank ‚prophetischer‘ Einschätzung hinsichtlich der Qualität der Buchvorlagen und des Erwerbs der Buchrechte mit sehr hohem Aufwand Family Entertainment auf Spitzenniveau umgesetzt.“ Der FFF Bayern förderte die Produktion mit 800.000 Euro und den Verleih (Leonine Studios) mit weiteren 200.000 Euro.

Florian David Fitz erhielt den Preis als beste Darsteller für Wochenendrebellen und Oskars Kleid. "Florian David Fitz wirkt in beiden Rollen wie ein Energie-Booster für sich, das Ensemble und uns. Die Spannungsbögen der Geschichten werden durch seine Figuren bestimmt, und wir folgen ihnen wie in einem Sog. Ob nervig, überfordert oder mega-sympathisch: Es ist seine Kunst, seine Rollen so anzulegen, dass es einfach Spaß macht, ihm auf der großen Leinwand zuzuschauen", heißt es in der Begründung der Jury. Der FFF Bayern förderte Wochenendrebellen, eine Produktion von Wiedemann & Berg Film, mit 500.000 Euro sowie Oskars Kleid, eine Produktion von Pantaleon Films, mit rund 967.000 (inkl. ca. 370.000 Euro Erfolgsdarlehen) sowie mit weiteren 100.000 Euro im Verleih (Warner). 

Simon Morzé zeichnete die Jury mit dem Nachwuchs-Schauspiel-Preis aus für seine darstellerische Leistung in Der Fuchs, geschrieben und inszeniert von Adrian Goiginger, produziert von Geißendörfer Pictures. „Das äußere Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs, das innere Melodram um Urvertrauen und dessen Verlust – beides wird in diesem beeindruckenden Film oft in engen Kameraeinstellungen direkt in der Physiognomie des jungen Franz gespiegelt, sodass es umso eindrucksvoller ist, mit welcher Präsenz und Präzision, Zurückhaltung und Demut Morzé diese besondere Aufgabe meistert“, so die Jury. Der FFF Bayern förderte die Produktion von Der Fuchs mit 450.000 Euro und den Verleih (Alamode Film) mit weiteren 50.000 Euro.

Den Kinofilm Sonne und Beton, produziert von Seven Elephants, unterstützte der FFF Bayern im Bereich Verleihförderung (Constantin Film Verleih). Sonne und Beton ehrte die Jury zweifach: Felix Lobrecht und David Wnendt erhielten den Drehbuchpreis und Jieun Yi wurde mit mit dem Preis für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet.

Der Preis des Ministerpräsidenten ging an Michael Bully Herbig. Seine Filme gehören zu den kommerziell erfolgreichsten der deutschen Kinogeschichte, der FFF Bayern war als Förderer meist beteiligt. So etwa auch schon bei Herbigs Regiedebüt Erkan & Stefan aus dem Jahr 2000, den der FFF Bayern mit 2,12 Mio. DM unterstützte. Zuletzt förderte der FFF Bayern das Drama Ballon und den Spielfilm Tausend Zeilen. Mit seiner Firma herbx film produziert Michael Bully Herbig seit bald einem Vierteljahrhundert aus Bayern heraus Filme für das Kino. "Als großartiger Sprecher belebt er immer wieder eindrucksvoll Charaktere in Animationsfilmen. Und als Schauspieler glänzt er in deutschen und internationalen Produktionen unter der Regie von Größen wie Leander Haußmann, Helmut Dietl und Wolfgang Petersen", heißt es in der Begründung der Jury.

Weitere Filmpreise gingen an Rheingold (bester Film), The Ordinaries (Nachwuchsregie) und an Die Geschichte einer Familie (beste Hauptdarstellerin). 

Weitere Informationen zum Bayerischen Filmpreis erhalten Sie hier.

Foto oben: »Anima – Die Kleider meines Vaters«, Copyright: Flare Film/ Siri Klug