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Timm Thaler, die Wüste Boliviens und die Folgen von Fukushima - FFF Bayern fördert neue Kinofilme von Andreas Dresen, Werner Herzog und Doris Dörrie

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat gestern zum ersten Mal in diesem Jahr getagt und entschieden, 34 Projekte mit einer Gesamtsumme von 6,82 Millionen Euro zu fördern. Der Bayerische Bankenfonds stellte zusätzlich 250.000 Euro für zwei Produktionen zur Verfügung. Insgesamt sind 51 Projekte eingereicht worden.

Produktion Kinofilm
Mit 4,12 Millionen Euro unterstützt der FFF Bayern die Realisierung von acht Kinofilmen. Darunter sind drei neue Folgen erfolgreicher Kinderbuchverfilmungen: Die Höchstsumme von 800.000 Euro geht an Die wilden Kerle 6 (Produktion: SamFilm). Joachim Masannek inszeniert die Auferstehung der neuen jungen „Wilden Kerle“, die zeigen müssen, dass sie das Wilde-Kerle Land vor dem Untergang bewahren können. Der Bayerische Bankenfonds hat zusätzlich 150.000 Euro für das Projekt bewilligt. Die Vampirschwestern 3 (Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion) wird mit 700.000 Euro unterstützt. Tim Trachte führt nach einem Drehbuch von Ursula Gruber und Sigrun de Pascalis Regie. Rico, Oskar und der Diebstahlstein (Lieblingsfilm; Regie: Neele Leana Vollmar) ist der dritte Film aus der Rico-Reihe nach dem Kinderbuch von Andreas Steinhöfel, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Der FFF fördert den Film mit 250.000 Euro.
The Last Christmas (Clasart Film- und Fernsehproduktions GmbH) erzählt die Geschichte der durch das Musical „The Sound of Music“ weltberühmt gewordenen Familie Trapp nach der Autobiografie der ältesten Tochter Agathe von Trapp. Der FFF unterstützt die Produktion mit 724.720 Euro. In der Summe ist ein Erfolgsdarlehen von 124.720 Euro enthalten. Regie führt Ben Verbong nach einem Drehbuch von Tim Sulivan.
500.000 Euro gehen an Grüße aus Fukushima (Olga Film). Doris Dörrie, die auch das Drehbuch geschrieben hat, inszeniert das Drama über eine Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation vor dem Hintergrund der Reaktorkatastrophe in Fukushima.
Constantin Film produziert Timm Thaler nach dem Kinderbuch-Klassiker von James Krüss über einen Jungen, der sein Lachen an einen geheimnisvollen Baron verkauft. Andreas Dresen inszeniert die Geschichte nach einem Drehbuch von Alexander Adolph. Der FFF unterstützt das Projekt mit 400.000 Euro.
Ebenfalls 400.000 Euro gehen an die Produktion von Salt and Fire (Construction Film). Werner Herzog verfilmt die Kurzgeschichte „Aral“ von Tom Bissell über eine mysteriöse Geiselnahme einer deutschen Wissenschaftlerin, die zusammen mit zwei blinden Jungen in der Wüste Boliviens ausgesetzt wird. Die Hauptrolle wird Veronica Ferres spielen.
Das anarchische Märchen Die letzte Sau (a little film production Miriam Klein GmbH) unterstützt der FFF mit 350.000 Euro. Aron Lehmann inszeniert das Road-Movie über einen Bauern, der sich gegen die Macht und Methoden der Agrarindustrie wehrt.

Produktion Fernsehfilm
Mit 1,38 Millionen Euro fördert der FFF die Entstehung von sechs Fernsehfilmen. Die Höchstsumme von 500.000 Euro geht an die Literaturverfilmung Landgericht (UFA Fiction/ ZDF) über den jüdischen Richter Richard Kornitzer, der getrennt von seiner Familie vor den Nazis nach Kuba flieht. Nach dem Krieg kämpft er vergebens um Anerkennung und Gerechtigkeit. Regie wird Matthias Glasner nach einem Drehbuch von Heide Schwochow führen.
Über die High Society und organisierte Kriminalität in Berlin in den 20er Jahren erzählt Berlin Eins (Wiedemann & Berg Television/ Sat.1; Regie: Marvin Kren). Der FFF unterstützt das Crime TV-Event mit 350.000 Euro.
In Die unerhörte Frau (Lailaps Pictures/ ZDF, Arte) erzählt Hans Steinbichler von einer Bäuerin, die alles tut, um das Leben ihrer schwerkranken Tochter zu retten. Die anderen drei Fernsehfilme sind Dokumentarfilme: Leben – Gebrauchsanweisung (megaherz/ SWR, BR) dokumentiert den Wahn der Menschen, sich selbst zu optimieren. Dries van Noten – Mode für die Seele (Reiner Holzemer Film) porträtiert das Leben und Werk des belgischen Modedesigners und Frauen in die Kunst! (Thali Media) greift die Frage auf, warum Kunstwerke von Frauen auf dem Kunstmarkt niedriger gehandelt werden als die von Männern.

Nachwuchs
Acht Nachwuchsprojekte unterstützt der FFF mit insgesamt 500.000 Euro. Darunter sind der Erstlingsfilm Rock and Roll (NEUESUPER) von Enno Reese über einen jungen Unfallstatistiker und einen exzentrischen Alt-Rocker, die sich auf einen abenteuerlichen Road-Trip begeben. Stefanie Brockhaus und Andy Wolff erzählen in ihrem neuen Dokumentarfilm Miss Hissa Hilal (Brockhaus/Wolff Films) von der saudischen Dichterin Hissa Hilal, die islamische Kleriker im Fernsehen kritisierte und weltberühmt wurde. Katrin Nemec‘ Film Vom Lieben und Sterben (Tangram International) porträtiert den Gitarristen der erfolgreichen Band Quadro Nuevo, der sich Jahre nach einem schweren Unfall für den Freitod entscheidet. Congo Calling von Stephan Hilbert zeigt drei Europäer, die im Kongo unterschiedliche Wege der Entwicklungshilfe suchen.

Drehbuch
90.000 Euro gehen an die Entwicklung dreier Drehbücher. Skandal im Sperrbezirk (Christian Lex, Angelika Schwarzhuber/ Sappralot Fuim) beschreibt in Anlehnung an den Spider Murphy Gang Hit die Situation 1972 in München, als kurz vor den Olympischen Spielen die Stadt von Freudenhäusern befreit werden soll. In Flocke, Franse und die Perle der Giganten (Anja Kömmerling, Thomas Brinx/ KIKO Theater- Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft) droht eine glänzende Kugel das harmonische Zusammenleben der fusseligen Filzer in einem alten Perserteppich zu bedrohen. Christian Lerch schreibt mit FFF Förderung das Drehbuch Alles Azzuro (Starhaus Filmproduktion) über einen Mittdreißiger, der auf einem Campingplatz mit seiner Freundin Ferien in der Hölle erlebt.

Verleih- und Vertriebsförderung
Neun Filme starten mit FFF Verleihförderung im Kino: Gespensterjäger, Elser, Big Game, Mara und der Feuerbringer, About a Girl, Die abhandene Welt, Winnetous Sohn, Hubert von Goisern – Brenna Tuat’s schon lang und Worst Case Szenario.

Details zu allen Projekten finden Sie hier.