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Kino mit Courage: FFF Spitzenprämie geht ans Nürnberger Casablanca

Die besten Kinos: Gestern zeichnete der FFF Bayern in Landshut 78 Kinos für ihr herausragendes Filmprogramm aus. Medienminister Dr. Florian Herrmann überreichte die Urkunde für die Spitzenprämie in Höhe von 20.000 Euro an die Betreiber*innen des Casablanca Filmkunsttheaters in Nürnberg.

 

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Die Verleihung der FFF Programmprämien fand am 29. November 2023 in Landshut statt. Vertreter*innen aller 78 prämierten Kinos waren anwesend. Fünf Kinos aus dem gastgebenden niederbayerischen Regierungsbezirk wurden prämiert: Kinoptikum Landshut, Roxy Kino Abensberg, Filmgalerie Bad Füssing, Proli-Kino Passau und CineVIT – Lichtspiel & Lounge Viechtach.

 

 

 

Medienminister Dr. Florian Herrmann: „Kino lässt uns abtauchen in andere Welten, den Alltag – wie dunkel er auch gerade ist – für wenigstens 90 Minuten vergessen. Kino nimmt uns mit auf abenteuerliche Reisen, in Biografien von bemerkenswerten Menschen, lässt uns schwelgen oder erschauern vor dem, was war oder vielleicht kommen wird. Es ist mir eine große Freude, dass wir mit insgesamt 835.000 Euro die 78 Kinos auszeichnen zu können, die uns mit ihrem hervorragenden Programm die Tore in diese Welten eröffnet haben. Die Kinos haben auch in schwierigen Zeiten stetig weiter investiert, um attraktiv für ein breites Publikum zu bleiben. Es ist der Erfolg der kreativen Kinobetreiber in Bayern, dass das Publikum aus allen Altersschichten wieder zurück im Kino strömt. Der deutsche Film hat daran einen großen Anteil – wunderbar! Kinobetreiber brauchen Verlässlichkeit und Planbarkeit bei ihren Investitionen, damit Kino auch in Zukunft ein wichtiger Kulturort bleibt. Der FFF Bayern hat zudem mit Mitteln der Bayerischen Staatsregierung aus seinem Kinoinvestitionsförderprogramm die höchste Fördersumme seit zehn Jahren geleistet. Es ist besorgniserregend, dass dem Zukunftsprogramm Kino des Bundes für 2024 eine drastische Kürzung droht.“ 

 

 
 
 
 

2023 standen für die FFF Programmprämien erneut höhere Fördermittel als in den vorpandemischen Jahren zur Verfügung. Neben den regulären Mitteln aller FFF Gesellschafter Freistaat Bayern, BR, ZDF, RTL, Seven.One Entertainment Group, BLM und Sky hat der Freistaat über den Bayerischen Landtag zusätzliche 360.000 Euro bereitgestellt. 106 Anträge auf Gewährung einer Kinoprogrammprämie für das Jahresfilmprogramm des Vorjahres – also für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 – waren eingereicht gewesen. Über die Vergabe der 78 Programmprämien in der Gesamthöhe von 835.000 Euro hat der FFF Vergabeausschuss entschieden. 24 Kinos erhalten 7.500 Euro, 32 erhalten 10.000 Euro, 21 Kinos werden mit 15.000 Euro prämiert und ein Kino erhält die Spitzenprämie in Höhe von 20.000 Euro.

Die Spitzenprämie 2023 ging an das Casablanca Filmkunsttheater in Nürnberg, das seit 2009 von Casa e.V. betrieben wird. "Kino mit Courage" lautet der Untertitel des Namens. "Das Motto ist Programm, denn die Zusammenstellung des Filmangebots ist mutig und engagiert", hieß es in der Laudatio, die von FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein vorgetragen wurde. "Mit seinem besonderen Gesamtkonzept ist es dem Kino gelungen, auch während der Corona-Pandemie die Besuchszahlen zu halten. Die Anzahl der Sonderveranstaltungen und der Ideenreichtum bei Themenreihen sind einzigartig. Hier gibt es regelmäßig eine Jazzfilmreihe, eine Queerfilmnacht, eine Bond-Filmreihe, Filme mit Diskussionen, Überraschungsfilme und vieles mehr. Es darf gerne auch kurios sein, wie beim Katzen Film Festival. Das Kino legt auch hohen Wert auf Nachhaltigkeit, Diversität und Barrierefreiheit. Mit seinem engagierten Konzept zieht es auch sehr viel junges und internationales Publikum an."

Theaterleiter Matthias Damm und Programmkoordinatorin Laura Oehme nahmen die Urkunde entgegen. "Wir machen jeden Tag Kino mit Courage, mit ganz vielen Ehrenamtlichen", sagte Matthias Damm im Rahmen der Verleihung. "Wir machen Kino nicht, weil es unser Job ist, sondern weil wir es lieben. Wir brauchen unsere Orte, um Demokratie zu bewahren, um Vielfalt zu bewahren. Wir machen das weiter, bestärkt durch diese Auszeichnung mit noch mehr Courage und Engagement."

 
 

 

FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein: "Filme brauchen Kino. Das Kino zeigt Film als Kunst und bildet einen Ort der kulturellen und ästhetischen Inspiration. Die Kinobetreiber*innen, gestalten in Bayern ihr Programm mit großer Leidenschaft und viel Enthusiasmus. Sie bieten mit ausgesuchter Filmkunst und eindrucksvollem Ambiente wichtige Treffpunkte. Gratulation allen 78 Kinos zur Auszeichnung mit einer Programmprämie 2023!"

 

 
 
 
 
 

Auch Dr. Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino Gilde wandte sich mit einer Rede an die Gäste: "In Zeiten wie diesen ist es wichtig, die Kunst, die Kinos zu feiern. Ich bin fest überzeugt von der Veränderungskraft, die die Künste haben. Das Kino kann mit den Mitteln des Films die Menschen zusammenbringen." An die Kinobetreiber*innen gerichtet: "Gemeinsam steht Ihr für Filme, die mehr wollen. Gemeinsam steht Ihr für die Gewissheit, dass Kino mehr sein muss als ein herausragender Film."

 

Am Vorabend der Verleihung trafen sich die Gäste beim FFF Warm up im Kino. Gezeigt wurden zwei Kurzfilme, die der Leiter des Landshuter KurzfilmfestivalsMichael Orth kuratiert hatte, darunter der FFF-geförderte HFF München-Abschlussfilm Almost Home von Nils Keller (Regie, Drehbuch) und Maximilian Richert (Drehbuch, Produktion: Le Hof Media), der mit dem Student Academy Award 2022 in Gold ausgezeichnet wurde. Warm up und Verleihung fanden im prämierten Kinoptikum Landshut statt, das ehrenamtlich vom Team um Christiane Vogel und Michael Polierer vom Filmzentrum Landshut e.V. betrieben wird. Das Kinoptikum kooperiert unter anderem mit dem Landshuter Kurzfilmfestival, der Landshuter Kunstnacht oder dem Landshuter Stadtspektakel. Gut vernetzt, ist es eine der wichtigsten kulturellen und gesellschaftlichen Institutionen in der Stadt Landshut und wurde dafür im Jahr 2019 mit dem Kulturpreis der Stadt Landshut ausgezeichnet.