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Bayern wird flächendeckend immer beliebter für Dreharbeiten

Sie heißen Ramsau, Niedereichbach, Miesbach, Oberstdorf, Dietramszell, Mainleus, Eutenhausen, Tuntenhausen, Greifenberg, Hohenschwangau. Verschlafene Orte in Bayern? Mitnichten. Diese Orte sind Schauplätze großer Filmproduktionen. Sogar Prinzessin Srikhumrung Yukol aus dem thailändischen Königshaus hat gerade eine Fernsehserie hier gedreht. Zeit für einige Thesen.

1. Die bayerischen Regionen werden für Dreharbeiten immer beliebter.
Gerade seit dem letzten Drehherbst wird an so vielen verschiedenen Ecken in Bayern gedreht wie nie zuvor: Die internationale Koproduktion Bamberski mit Daniel Auteuil in Lindau und Umgebung. Die internationale Koproduktion The Trapp Family mit Vanessa Redgrave in Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land. Die internationale Koproduktion Snowden von Oliver Stone in Bodenwöhr in der Oberfpalz. Der US-amerikanische Kinofilm Eddy the Eagle mit Hugh Jackman in Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern und Oberstdorf im Allgäu. Der deutsche Kinofilm Anne Frank in Mainleus in Oberfranken. Die bayerische Produktion Schweinskopf al Dente in Eutenhausen und Feldkirchen-Westerham in Oberbayern. Das Jugenddrama Ostwind 2 in Tuntenhausen im Chiemsee-Alpenland. Die Familienkomödie Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft in Nürnberg in Mittelfranken. Das historische Drama Nebel im August in Augsburg in Schwaben. Der Fernsehfilm Die Puppenspieler in Garmisch-Partenkirchen. Das Psycho-Drama The Secrecy in Schweinfurt in Unterfranken. Die Vampirschwestern 3 in Grainau und am Eibsee am Fuße des Wettersteingebirges. Die Komödie Outside the box in Tutzing, Gauting im Fünf Seen Land, Eurasburg im Loisachtal und Greifenberg am Ammersee. Die Literaturverfilmungen Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün in Bayreuth und Coburg. Die Kinofilme Marie Curie und Grüße aus Fukushima in Dietramszell - kaum eine Region, in der in den vergangenen zehn Monaten nicht gedreht wurde. Im vergangenen Monat verfilmte ein thailändisches Fernsehteam unter der Leitung von Prinzessin Srikhumrung Yukol aus dem thailändischen Königshaus drei Tage die thailändische Novelle Rattanawadee in Hohenschwangau im Allgäu.
die in Thailand bekannte Novelle "Rattanawadee" rund um Schloss Hohenschwangau.

2. Die verschiedenen bayerischen Regionen erlauben vielfältige Stoffe.
Die bayerischen Regionen sind höchst unterschiedlich: Sprache, Architektur und Mentalität sind in Oberfranken anders als im Allgäu, sind in Unterfranken anders als in Niederbayern, sind in der Oberpfalz anders als in Mittelfranken, sind in Oberbayern anders als in Schwaben. Ja, sogar innerhalb Münchens können Dialekte voneinander unterschieden werden. So hat Monaco Franze den Slang des Westend-Strizzis, während Baby Schimmerlos das Schwabinger Münchnerisch spricht. So unterschiedlich die Regionen, so verschieden die Film- und TV-Stoffe. Möglich ist die Abbildung mehrere Jahrhunderte, möglich sind Großstadt, Kleinstadt und Dorf. Möglich sind Geschichten am kleinen See, am großen See, im Wald, in der Fischerhütte, im Schloss, am Berg und auf dem Berg. Gleichzeitig eignen sich die bayerischen Kulissen als Cover-Motive: In Die drei Musketiere verwandelten die Ausstatter Bamberg in das Paris des 17. Jahrhunderts und in die Hafenstadt Calais. Die Residenz in Würzburg wurde zum Louvre, die Festung Marienberg zum Tower von London. Das Schloss Weißenstein in Pommersfelden war Kulisse für Venedig, das Neue Schloss auf Herrenchiemsee kopierte Versailles. In Rubinrot coverte Coburg das historische und das gegenwärtige London. Für Big Game wurde der Osterfeldkopf bei Garmisch-Partenkirchen eine finnische Berglandschaft. In Snowden verwandelt sich die Kulisse von Bodenwöhr in ein US-Marine Camp.

3. Dreharbeiten in der Region verlaufen entspannt.
Sowohl was räumliche Bedürfnisse, als auch was zeitliche Voraussetzungen betrifft, bieten die verschiedenen bayerischen Regionen für die Produktionsteams beste Bedingungen. Platz für jeden noch so großen Fuhrpark wird geschaffen, Zeitdruck herrscht ebenfalls weniger als in den Großstädten - dies betrifft besonders die Vorlauffrist für Drehgenehmigungen. Denn meist sind die bürokratischen Voraussetzungen im Vergleich zu Großstädten günstiger, die Wege kürzer und Drehgenehmigungen leichter zu erhalten.


4. Dreharbeiten in der Region werden sehr unterstützt.
Nicht zuletzt durch die Initiative Filmkulisse Bayern (s.u.) werden mehr und mehr für das Filmschaffen wichtige Dritte für Dreharbeiten sensibilisiert. Dazu tragen regelmäßige Workshops in allen Regionen Bayerns bei. Ob Seilbahnbetreiber, Bürgermeister, Landrat, Touristiker, Förster, Seeleute, Naturschutzbeauftragte, Vertreter des Alpenvereins oder Hotelbesitzer - die Menschen in den verschiedenen bayerischen Regionen sind mittlerweile auf Dreharbeiten eingestellt. In vielen Regionen gibt es inzwischen sogar schon eigene Filmbeauftragte.

5. Besonders für serielle Formate eignen sich die bayerischen Regionen.
Alle bisher genannten Aspekte führen dazu, dass auch und vor allem die Regionen als Kulisse für Serien dienen. Denn: Vor allem für teilweise jahrelang on location gedrehte Serien sind diese Voraussetzungen existenziell. Jede Serie braucht eine spezifische Umgebung, die sie unverwechselbar macht. Jede Serie braucht Raum und Zeit und Menschen vor Ort, die sie unterstützt. So werden seit Jahren erfolgreich on location auf dem Land Serien produziert: Die Rosenheim-Cops in Rosenheim und Umgebung, Um Himmels willen in Landshut in Niederbayern, Kommissarin Lukas in Regensburg in der Oberpfalz, Lena Lorenz in Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land, Hubert und Staller in Wolfratshausen und Starnberg in Oberbayern oder die ZDF-Reihe Frühling in Bayrischzell, Miesbach und am Schliersee.

Nach wie vor gehört München zu den gefragtesten Drehorten Deutschlands. Die Zahl der Anfragen und der bewilligten Drehgenehmigungen für Kinoproduktionen und TV-Formate, regional, national und international, wächst kontinuierlich. Die Entscheidung des Stadtrates der Landeshauptstadt München, im Kreisverwaltungsreferats ein Büro, das sich ganz und gar um Dreharbeiten kümmert, einzurichten, demonstriert die Kraft des Standortes. Gleichzeitig finden immer mehr Dreharbeiten im gesamten Freistaat, gerade außerhalb Münchens und Umgebung, statt.

Selbstverständlich hängt die Wahl der Drehorte nicht zuletzt mit dem zu erzählenden Stoff zusammen. Spielt ein Film ausschließlich in der Großstadt, kann er nicht im Dorf inszeniert werden. Es hat in den vergangenen Jahren aber zwei wichtige Maßnahmen gegeben, um Dreharbeiten in der Region beliebter zu machen: Erstens von seiten der FFF Film Commission Bayern und der Bayern Tourismus Marketing GmbH. Die beiden Partner haben das Netzwerk Filmkulisse Bayern gegründet, um in vielen Regionen vor Ort Menschen, die zunächst einmal nichts mit Film zu tun haben, aber für Filmproduktionen wichtig sein können, zu schulen: Landräte, Bürgermeister, Touristiker, Verwaltungsangestellte, Seilbahnbetreiber, Hoteliers etc. Schirmherrin ist Veronica Ferres. Auf der anderen Seite schreiben bayerische Städte abwechselnd regelmäßig Drehbuchpreise aus: Garmisch-Partenkirchen, Altötting, Murnau, Oberaudorf und jetzt aktuell Coburg. Damit möchten die verschiedenen Orte zur Stoffentwicklung inspirieren.

Diese Maßnahmen wie die Motive und letztlich die Stoffe selbst, bewirken einen Anstieg an Dreharbeiten in Bayern außerhalb Münchens.

Fragen zu diesem Thema beantwortet Ihnen FFF Film Commissioner Anja Metzger, Tel: 089 544 602 16.

Foto: Dreharbeiten zu "Bamberski" in Lindau im vergangenen November. Copyright: Guy Ferrandis. In druckfähiger Auflösung auf Anfrage erhältlich.