Der Vergabeausschuss für die FFF Gamesförderung hat gestern getagt und entschieden, 13 Gamesvorhaben mit einer Gesamthöhe von 975.000 Euro zur Förderung zu empfehlen. Der FFF Bayern unterstützt damit zwei Produktionen sowie die Entwicklung von fünf Prototypen und sechs Konzepten. Die Studios der geförderten Projekte sitzen in Garching, München, Wiesentheid, Nürnberg, Augsburg, Mömbris, Monheim und Bayreuth.
Alle gestern empfohlenen Projekte finden Sie hier.
Das Garchinger Studio Irox Games produziert ein von japanischer Kultur inspiriertes exploratives Adventure, in dem die Spieler*innen auf eine spirituelle Reise gehen. Sie folgen in Oku einem Zen-Wandermönch auf seiner Reise durch Landschaften im Stil japanischer Holzschnitte und erhalten Wörter und Textbausteine, die sie in Haikus verwenden können. Die Gestaltung der Spielwelt ist vom Architekturkonzept Oku (奥), der Kunst der Enthüllung im Raum, inspiriert: Szenen und Gebäude sind so konzipiert, dass sie sich wie eine Schriftrolle schrittweise entfalten und offenbaren.
Ein VR-Extremsportspiel, das die Dynamik des Downhill-Mountainbikings realitätsnah darstellt, produziert das Studio DEFICIT Games mit Sitz in Wiesentheid. In Full Suspension erleben die Spieler*innen eine offene Welt mit verschiedenen Trails, die sie entweder erkunden oder in vorgegebenen Rennen meistern können. Durch präzise Motion-Controls und haptisches Feedback entsteht ein immersives Fahrerlebnis. Der Titel kombiniert Geschwindigkeit, Geschicklichkeit und eine naturgetreue Darstellung von Berglandschaften. Multiplayer-Optionen ermöglichen gemeinsame Erkundungen und spannende Rennen mit anderen Spielenden.
Mit Heroes of Silence entwickelt Chimera Entertainment einen Prototyp für ein rundenbasiertes RPG. Story und Setting sind angesiedelt in der Welt des Spiels Songs of Silence des Münchner Studios: Die Twin Worlds und ihre feindlichen Landschaften bieten eine düstere, immersive Umgebung voller Geheimnisse. Die Spieler*innen führen eine Gruppe von Held*innen durch eine von germanischer Mythologie geprägte Geschichte. Survival-Elemente wie Crafting und Ressourcenmanagement sind zum Überleben notwendig.
Protagonistin in Lighthouse Lost ist die 19-jährige Evelyn, die nach dem Verschwinden ihrer Freundin Antworten sucht. Sie durchquert einen atmosphärischen Wald und löst Rätsel, um zum verlassenen Leuchtturm zu gelangen. Die Geschichte behandelt Themen wie Adoleszenz, Freundschaft und die Konsequenzen vergangener Entscheidungen. Die Spieler*innen erleben die Handlung durch Erkundung, Erinnerungsfragmente und emotionale Dialoge. Den Prototyp von Lighthouse Lost entwickelt das Münchner Studio QM Interactive.
Den Prototyp einer Simulation entwickelt Spaceflower in Nürnberg: In Cozy Plant Shop führen Spielende einen eigenen magischen Blumenladen in einer entschleunigten, liebevoll gestalteten Welt. Sie züchten und pflegen Pflanzen und entwickeln duch Kombinationen neue Arten. Sie richten ihren Laden nach individuellen Vorstellungen, dekorieren und erweitern ihn permanent. Das Konzept verzichtet bewusst auf Zeitdruck oder Verlieren und lädt stattdessen zur Entspannung und zum kreativen Ausprobieren ein.
Das Bayreuther Studio Magic Pigeon entwickelt das Konzept des Spiels Roguelight. Hauptfigur ist die zehnjährige Nora. Sie begibt sich auf eine emotionale Reise durch Albtraumwelten voller Schatten und besessener Spielzeuge. Mithilfe ihrer Taschenlampe kämpft sie gegen die Dunkelheit und verwandelt feindliche Spielzeuge zurück in ihre ursprünglichen Formen. Das Gameplay basiert auf einzelnen Runs, in denen Nora temporäre und permanente Upgrades sammelt.
Eine vergessene Puppe steht im Mittelpunkt von Silken Veil. Ihre Existenz hängt von Erinnerungen ab. Ruinen, magische Maschinen und Fäden dienen als Metaphern für Erinnerung und Identität. Erinnerungen existieren als „Threads“, die sowohl Währung als auch narrative Elemente darstellen. Die Spieler*innen erkunden diese nichtlineare Welt, lösen Rätsel und beeinflussen die Umgebung durch das Wiedererlangen verlorener Erinnerungen. Das Konzept zu diesem atmosphärischen 2D-Metroidvania entwickelt das Monheimer Studio MoonBloom.
Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring: “Mit der neuen Games-Förderrunde des FFF Bayern senden wir ein klares Signal: Der Freistaat bleibt ein verlässlicher Partner für kreative Entwicklerinnen und Entwickler. Während Games bundesweit vielerorts noch um politische Aufmerksamkeit ringen mussten, haben wir in Bayern längst gehandelt – und die Branche strategisch als Innovationsmotor unserer Digitalwirtschaft erkannt. Umso erfreulicher ist es, dass nun auch der Bund den Weg für eine nachhaltige Games-Förderung einschlägt. Bayern hat vorgemacht, wie Standortpolitik für die Games-Branche gelingt – konsequent und zukunftsorientiert. Der jüngste Spitzenplatz im Länderranking zeigt, dass unser Ansatz trägt. Diesen Vorsprung wollen wir nutzen – und gemeinsam mit der Branche sowie im Schulterschluss mit dem Bund weiter ausbauen.”