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Narziss, Goldmund, das Ende der Welt und der Walchensee: FFF Bayern fördert mit 5,3 Mio. Euro 38 Projekte

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat vorgestern getagt und entschieden, 38 Projekte mit insgesamt 5,3 Mio. Euro zu unterstützen. Darunter die neuen Filme von Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky, Miguel Alexandre und Friedemann Fromm sowie quer durch alle Förderbereiche 13 Dokumentarfilme.

Eine vollständige Übersicht aller geförderten Projekte finden Sie hier. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl vor.

Produktion Kinofilm

Mit 3,6 Mio. Euro fördert der FFF neun Produktionen für das Kino. Die Höchstsumme von 900.000 Euro geht an den Science-Fiction-Film Shipbreaker (BerghausWöbke Filmproduktion). Er erzählt von Menschen, die vor 200 Jahren die Erde verließen, nachdem eine Flutkatastrophe sie unbewohnbar machte. Nun begeben sie sich zurück und landen auf einem völlig veränderten Planeten. Regisseur Tim Fehlbaum ist bereits mit Hell ein vielbeachtetes und preisgekröntes Debüt gelungen. Shipbreaker wird als internationale Koproduktion realisiert; ein Drittel der Drehtage findet in Bayern statt.
Mit 400.000 Euro FFF Förderung wird Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky die erste Verfilmung von Hermann Hesses Erzählung Narziss und Goldmund (Mythos Film Produktion) inszenieren. Die deutsch-österreichische Koproduktion erzählt die weltberühmte Geschichte der tiefen Freundschaft zwischen den beiden so unterschiedlichen Klosterschülern Goldmund und Narziss, von denen der eine sich der Liebe und dem Leben zuwendet und der andere der Religion.
Ein Theaterstück inszenieren wird Miguel Alexandre, der auch gemeinsam mit Josef Hader das Drehbuch verfasst hat. Arthur & Claire (Tivoli Film Produktion, 400.000 Euro FFF Förderung) basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Stefan Vögel und handelt von zwei Menschen, die einander zufällig begegnen, als sie beide Selbstmord begehen wollen. Josef Hader wird auch eine der beiden Hauptrollen spielen.
Drei Dokumentarfilme entstehen mit FFF Förderung für das Kino: Die Münchner Produktionsfirma megaherz wird mit Checker Tobis Kinoabenteuer das beliebte und erfolgreiche Fernsehformat mit 400.000 Euro FFF Förderung auf die Leinwand bringen. Darin begibt sich Checker Tobi auf eine Abenteuerreise, auf der er den wertvollsten Rohstoff der Erde erforscht: das Wasser.  In B12 (Südkino Filmproduktion, 47.000 Euro FFF Förderung) begleitet Christian Lerch die Menschen, für die das alte Rasthaus Zwölfer auf der Bundesstraße 12 zwischen München und Passau ein Zuhause geworden ist. Das transmediale Projekt beinhaltet auch 15 Webisodes, die vor dem Kinostart vom Bayerischen Rundfunk verbreitet werden.
In Das System Milch (Eikon Media, 40.000 Euro FFF Förderung) stellt Regisseur Andreas Pichler das romantisierte Bild der Milchwirtschaft auf den Prüfstand.

Produktion Fernsehfilm

484.000 Euro insgesamt gehen an die Produktion von vier Fernsehprojekten. Darunter 250.000 Euro an den neuen Film von Autor und Regisseur Friedemann Fromm. Die Freibadclique (Ziegler Film München, ARD Degeto, SWR, NDR, MDR, SR) handelt, angelehnt an die gleichnamige Buchvorlage von Oliver Storz, von fünf befreundeten schwäbischen Teenagern, die im Sommer 1944 von Liebe, Swing und Freiheit träumen, einander ewige Treue schwören und dann durch die Zwangsrekrutierung brutal auseinandergerissen werden.
Die Münchner Firma Bumm Film wird unter der Regie von Tommy Krappweis und mit 120.000 Euro FFF Förderung eine Wissensserie für Kinder produzieren. Moderiert wird Wirklich wichtiges Wissen, das mit Visual Effects vermittelt wird, von Julia Krüger. Das Edutainment Format wird in Kooperation mit Turner Broadcasting System  für den Sender Boomerang und den internationalen Markt realisiert.

Produktion Nachwuchsfilme

Ein Debütfilm, drei Abschlussfilme an der HFF München und ein Film eines Quereinsteigers werden mit insgesamt 288.000 Euro unterstützt. Autorin und Regisseurin Janna Ji Wonders wird mit Walchensee Forever (Lichtblick Media, 120.000 Euro FFF Förderung) nach ihrem preisgekrönten Abschlussfilm I Remember ihr Debüt vorlegen. Darin erzählt sie die Geschichte ihrer Familie anhand der Frauen dreier Generationen. Diese beginnt im Krieg, als die Großmutter ein Ausflugscafé am Walchensee betreibt und führt über die Hippie-Mutter, die zum Kreis von Rainer Langhans gehört, zu ihr selbst - in ihrer Zerrissenheit sucht sie immer wieder Halt bei der bodenständigen Großmutter.

Projektentwicklung

Mit insgesamt 190.000 Euro FFF Förderung werden sechs Projekte entwickelt. Darunter mit 25.000 Euro die Verfilmung des erfolgreichsten deutschsprachigen Musicals aller Zeiten: Elisabeth (DOR Film West Produktionsgesellschaft).
Tellux next widmet sich in der Serie Raizan - Between Heaven & Hell mit 40.000 Euro FFF Förderung der Zeit 600 nach Chr. in Germanien. In 10x50 Minuten wird der Übergang vom Heidentum ins Christentum erzählt. Die Drehbücher entstehen in einem international besetzten Writers' Room.
Zwei Dokumentarfilme für das Kino werden mit FFF Förderung entwickelt: Wir sind die Roboter (Kloos & Co. Medien, 25.000 Euro) über die gegenwärtige und auch zukünftige Veränderung unseres Lebens durch Roboter und A Fragile Sense of Hope (Open Window Film) über verstoßene HIV-infizierte Kinder in Thailand, die um einen Weg zurück in die Gesellschaft kämpfen.

Drehbuch

Mit 30.000 Euro fördert der FFF die Entwicklung des Drehbuchs Ein Münchner im Himmel von Christian Lex (Südstern Film), in dem es um einen Mann geht, der nach einem Verkehrsunfall in einer Zwischenwelt landet und als Halbtoter erstmal eine Menge lernen muss.  Mit 10.000 Euro unterstützt der FFF die Entwicklung des Treatments zum transmedialen Dokumentarfilm Fighting Gravity - Eine Reise in die Senkrechte (Produktion: Stefan Glowacz), in dem eine internationale Gruppe junger Boulderer  auf einem Roadtrip begleitet wird.

Verleih & Vertrieb

Zwölf Filme starten mit insgesamt 680.000 Euro Verleihförderung im Kino. Darunter Oliver Stones Snowden, Kai Wessels Nebel im August, Sven Unterwaldts Antonio, ihm schmeckt's nicht, die Kinderfilme Auf Augenhöhe und König Laurin sowie der Dokumentarfilm Egon Schiele.