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In welcher Welt wollen wir leben? – Der FFF fördert neue Projekte für Kino und TV

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Mit 6,2 Mio. Euro fördert der FFF Bayern 36 neue Projekte, davon allein zwölf im Verleih mit mehr als 1 Mio. Euro. Das hat der Vergabeausschuss für die FFF Film- und Fernsehförderung gestern entschieden. Unter den geförderten Projekten sind die neuen Kinofilme der Kordes-Schwestern sowie des Duos Boss-Stennert und von Kirill Serebrennikov. Voodoo Jürgens spielt die Hauptrolle im neuen Film von Adrian Goiginger, und Charlotte Rolfes inszeniert eine Serie über Jugendliche in der Umweltschutzszene, die danach fragen, in welcher Welt wir leben wollen. Kseniya Kharchenko dokumentiert die Situation von Menschen auf der Flucht vor dem Krieg und Daria Kuschev widmet sich einem russisch-orthodoxen Frauenkloster in Deutschland, in dem momentan Menschen aus zwölf Nationen und ein ukrainischer Pfarrer leben. Bedauerlicherweise gab es unter den Anträgen auf Kino-Produktionsförderung lediglich ein einziges Projekt, bei dem eine Frau Regie führt.

Produktion Kinofilm

Zehn neue Filme entstehen für das Kino mit insgesamt 3,7 Mio. Euro FFF Fördermitteln für die Produktionsphase.

Das Münchner Drehbuch- und Regie-Duo Philipp Stennert und Cyrill Boss wird einen Teil der Nibelungensage neu interpretieren: Hauptfigur ist Hagen von Tronje, dessen dunkle Vergangenheit, seine heimliche, unterdrückte Liebe zu Kriemhild und sein eisernes Festhalten an den selbst auferlegten Pflichten aus ihm eine tragische Figur in einer sich verändernden Welt machen. Das Drehbuch zu Hagen schrieben Boss & Stennert gemeinsam mit Doron Wisotzky. Der FFF Bayern fördert die Produktion der Constantin Film mit 1 Mio. Euro.

Die magische Gemeinschaft hält zusammen! Davon werden sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in Die Schule der magischen Tiere 3 überzeugen können. Basierend auf der gleichnamigen Kinderbuch-Reihe realisiert die Firma Kordes & Kordes FilmSüd den Familienfilm, in dem die Klasse von Miss Cornfield das Naturkundemuseum besucht. Regie führen wird Sven Unterwaldt nach einem Drehbuch von Thorsten Näter. Der FFF Bayern fördert die Produktion mit 800.000 Euro. Der erste Film der Reihe war der an der Kinokasse erfolgreichste deutsche Film des Jahres 2021 und gewann vor zwei Wochen zwei Deutsche Filmpreise. Abermals wird für den neuen Film u.a. Bamberg als Kulisse dienen.

Mit 25 km/h gelang Regisseur Markus Goller und Autor Oliver Ziegenbalg ein Publikumshit in den Kinos, nun bringen die beiden ein neues Roadmovie auf die große Leinwand. Protagonist in Mystery of Love ist ein 67-jähriger berühmter Comedian, der sich auf der Bühne über alles und jeden lustig macht, nach der Show aber als einsamer Mensch zurückbleibt. Seine unheilbar erkrankte Ex-Frau begegnet ihm eines Tages wieder und beschließt, ihn auf seiner Comedytour zu begleiten. Ein wilder, urkomischer Trip beginnt. Der FFF Bayern fördert das Projekt von Sunny Side Up, das – wie bereits 25 km/h und One for the road – in Koproduktion mit der bayerischen Firma Pictures in a Frame entsteht, mit 700.000 Euro.

Der österreichische Musiker Voodoo Jürgens spielt die Hauptrolle in Adrian Goigingers Kinofilm Rickal. Erich „Rickal“ Bohacek ist ein strauchelnder Straßen- und Beislmusiker, der sich am Existenzminimum über die Runden kämpft und hofft, mit seinen persönlichen und emotionalen Liedern Erfolg zu haben, sich dabei aber immer wieder selber im Weg steht. Der FFF Bayern fördert die Produktion von Giganten Film mit 115.000 Euro.

Rabia erzählt von einer jungen Französin die – eingesperrt in einem Frauenhaus in Syrien – einsehen muss, dass die Ideologie, für die sie alles aufgegeben hat, aus ihr ein herzloses Monster gemacht hat. Die Starhaus Filmproduktion wird den Film mit 90.000 Euro FFF Fördermitteln als deutsch-französisch-belgische Koproduktion realisieren. Das Drehbuch schrieben Mareike Engelhardt und Samuel Doux im Rahmen des Drehbuchateliers der Pariser Filmhochschule La Fémis. Mareike Engelhardt wird die Geschichte auch inszenieren und damit ihr Debüt vorlegen.

Kirill Serebrennikov, dessen Spielfilm Tchaikovsky’s Wife im Mai im Wettbewerb des Festival de Cannes und in der vergangenen Woche beim Filmfest München zu sehen war, inszeniert die Literaturverfilmung Disappearance nach eigenem Drehbuch, das auf dem Roman La disparition de Josef Mengele des französischen Journalisten Olivier Guez beruht. Die Handlung spielt im Jahr 1965 in Buenos Aires und befasst sich mit Josef Mengeles Untertauchen in Argentinien. Ein Teil der Dreharbeiten wird in Bayern stattfinden. Der FFF Bayern fördert die Produktion der Lupa Film mit 250.000 Euro.

Mit dem Krieg in Europa setzt sich Circles of Hell von Kseniya Kharchenko auseinander. Der Dokumentarfilm möchte Menschen, die auf der Flucht sind, ein Gesicht geben und stellt die Fragen: Wie ist es, einem Krieg zu entkommen? Was wird für immer verloren sein? Was kann einem Menschen nicht genommen werden? Der FFF Bayern fördert das Projekt von der Oksuperdanke Filmproduktion mit 42.000 Euro.
 

 

Produktion Fernsehfilm und -serie

 

Zwei Projekte für das Fernsehen fördert der FFF Bayern in der Produktion mit insgesamt 990.000 Euro: eine ARD-Serie und einen TV-Film für RTL.

In welcher Welt will ich leben, und wie weit bin ich dafür zu gehen bereit? Diese Fragen stellen sich in Juni die jugendlichen Figuren, konfrontiert mit der Doppelmoral ihrer Eltern. Die sechsteilige ARD-Serie erzählt von den Folgen einer Eskalation zwischen Jugendgruppen und der Polizei. Dieser Tag verändert das Leben einer Handvoll Menschen aus der Umweltschutzszene um die 17-jährige Jana und ist der Auslöser für ihre politische Radikalisierung. Die Münchner Produktionsfirma Viafilm produziert mit Juni ihre erste Serie. Regie führen wird Charlotte Rolfes, die Drehbücher stammen von Headautorin Marianne Wendt und Headautor Christian Schiller sowie von Magdalena Grazewicz. Die Hälfte der Dreharbeiten wird in Bayern stattfinden; der FFF Bayern fördert die Produktion mit 650.000 Euro.

Marc Rothemund wird ein Drehbuch von Béatrice Huber und Marcus H. Rosenmüller für RTL inszenieren. Die Geschichte des Fernsehfilms Lebenslänglich Erlemann beruht auf wahren Begebenheiten: Als der 11-jährige Sohn des berühmtesten Finanzschwindlers Jochem Erlemann plötzlich entführt wird, muss seine Mutter Gabi nicht nur drei Millionen Mark auftreiben, sondern es auch mit gerissenen Entführern, der misstrauischen Polizei und ihrem inhaftierten Ehemann aufnehmen. Die Firma Construction Filmproduktion wird den Film mit 340.000 Euro FFF Fördermitteln realisieren.
 

 

Produktion Nachwuchsfilm

326.000 Euro fließen in die Produktion von sieben Filmen junger Talente: an einen Debütfilm, fünf Abschlussfilme und an einen Film eines Quereinsteigers.

Sie begegnet ihm wieder und immer wieder. Jedes Mal wiederholt sich das Schicksal, das sie auseinanderreißt, selbst wenn sie durch das Zeitenmeer zu ihm zurück taucht – bis auch er sie endlich erkennt und sie sucht, um mit ihr die Zeit und das Schicksal in unendliche Möglichkeiten aufzubrechen. Korinna Krauss wird gemeinsam mit Anna Martinetz als Drehbuch- und Regie-Duo ihren Debütfilm Im Zeitenmeer vorlegen. Der FFF Bayern fördert den Science Fiction-Film der NoMa Filmproduktion mit 75.000 Euro. 

Autorin und Regisseurin Daria Kuschev wird an der HFF München Kein Himmel auf Erden als Abschlussfilm realisieren. Der Dokumentarfilm widmet sich dem einzigen russisch-orthodoxen Frauenkloster Deutschlands. In diesem leben im Moment Menschen aus zwölf Nationen und auch ein ukranischer Pfarrer. Kann das Kloster in Zeiten des Krieges friedlich bestehen bleiben? Der FFF fördert das Projekt der Michael Kalb Filmproduktion mit 36.000 Euro.

An der Hochschule Macromedia wird Autor, Regisseur und Produzent Axel Schuldes den Abschlussfilm Grenzholz umsetzen: Das Drama erzählt die Geschichte einer Neunzehnjährigen, die 1941 mit ihrem 35 Jahre älteren, gewalttätigen Ehemann im vom Krieg verwüsteten Polen lebt. Die Möglichkeit für einen Neuanfang bietet sich eines Nachts, als ausgerechnet zwei deutsche Soldaten an die Tür ihrer Holzfällerhütte klopfen. Der FFF Bayern fördert das Projekt mit 30.000 Euro.

 

Projektentwicklung

 

Mit 80.000 Euro fördert der FFF Bayern zwei Projekte in der Entwicklungsphase: einen Kinofilm über die Münchner "Eiche" und einen TV-Dokumentarfilm über die Orgel.

Maze Pictures entwickelt ein Projekt über das legendäre Gaststättenhotel Deutsche Eiche. Die Geschichte wird im Jahr 1978 spielen, Protagonist ist ein junger Polizist, der den Drogenhandel in "der Eiche" aufdecken soll und bald in den Verdacht gerät, einen Mord begangen zu haben. Die Geschichte spielt sich vor dem Hintergrund berühmter Eskapaden, Exzesse und Prozesse ab: Freddy Mercury, die Sorgen der Wirtinnen vor der Polizei (§175 StGB), sexuelle Identitätsfindung und die Gruppe um Fassbinder. Regie führen wird Dominik Graf nach einem Drehbuch von Güner Schütter. Der FFF Bayern fördert die Entwicklung des Kinofilms Die Deutsche Eiche mit 60.000 Euro.

Die Königin der Instrumente – das ist nicht nur der Titel des neuen Projekts von Julian Benedikt, sondern auch die Bezeichnung, die Mozart der Protagonistin dieses Dokumentarfilms gab: der Orgel. Der FFF fördert die Entwicklung der Firma Benedikt Pictures mit Sitz in Samerberg mit 20.000 Euro.

 

Stoffentwicklung

 

Drei Dokumentarfilme für das Kino fördert der FFF Bayern mit jeweils 20.000 Euro in der Phase der Stoffentwicklung.

 
 

Verleih und Vertrieb

Mit mehr als 1 Mio. Euro fördert der FFF Bayern die Herausbringung von zwölf Kinofilmen, darunter Die Schule der magischen Tiere 2 (Leonine), The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte (Tobis), Die Känguru-Verschwörung (X Verleih), Da kommt noch was (Weltkino), 1000 Zeilen (Warner), Wer gräbt den Bestatter ein? (Alpenrepublik) und Die goldenen Jahre (Alamode). Ebenfalls gefördert wurde der Verleih der Dokumentarfilm-Porträts Lars Eidinger – backstage (Filmwelt) und Radical Dreamer – Werner Herzog (Real Fiction).