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FFF Filmtheater Programmprämien: 83 bayerische Kinos erhalten 860.000 Euro

Die Auflistung aller prämierten Kinos finden Sie hier.

Ein Video mit Impressionen aus dem Lichtspiel Kino & Café Bamberg sowie persönlichen Botschaften von Staatsministerin Judith Gerlach und Dorothee Erpenstein finden Sie hier.

 

Mehr Kinos, mehr Geld, mehr Spitzenpreisträger/innen: Der FFF verleiht stets im November bayerischen Filmtheaterbetreiber/innen Prämien für ihr Jahresfilmprogramm. Um den Kinos in der schwierigen Situation zu helfen, wurde 2020 die Fördersumme mehr als verdoppelt. Aufsichtsratsvorsitzende Staatsministerin Judith Gerlach und FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein würdigten die Prämierten heute Mittag im Rahmen einer Pressekonferenz in München und überreichten den drei Spitzenpreisträgerinnen und -trägern aus Bamberg, Aschaffenburg und Trostberg die Urkunden persönlich.

Die Programmprämien wurden in diesem Jahr mit insgesamt 860.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: Vergeben wurden 80 Prämien mit jeweils 10.000 Euro sowie drei Spitzenpreise im Wert von 15.000 Euro, 20.000 Euro und 25.000 Euro. Im vergangenen Jahr gingen 415.000 Euro an 60 Filmtheater. Einige Kinos stellten in diesem Jahr erstmals einen Antrag auf die Förderung und/ oder wurden erstmals vom FFF prämiert, darunter die Filmtheater in Freyung in Niederbayern, Wolnzach, Waldkraiburg und Moosburg in Oberbayern, Neustadt an der Aisch in Mittelfranken,  Miltenberg in Unterfranken und Schwandorf in der Oberpfalz. 

Die Mittel für die Programmprämien wurden wie in den Vorjahren aus regulären Fördergeldern in Höhe von bis zu 450.000 Euro bestritten; sie stammen von den FFF Gesellschaftern Freistaat Bayern, BR, ZDF, ProSiebenSat.1, RTL, BLM und Sky. Das Bayerische Staatsministerium für Digitales stockte diese Mittel um 410.000 Euro auf insgesamt 860.000 Euro auf.

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach: „Die Startphase nach der Corona-Schließung ist für die Kinos keine einfache Zeit. Umso wichtiger ist, dass sie gut aus dieser Krise herauskommen. Die aufgestockten Programmprämien sind hier eine wichtige Hilfe. Und sie sind ein Signal, dass auch in dieser schwierigen Zeit qualitativ hochwertiges Kinoprogramm honoriert wird. Von Opernübertragungen im Kino bis zu künstlerisch kreativen Filmen – die Kinos sind ein wichtiger Teil unserer bayerischen Kulturszene und sollen das auch bleiben.“

FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein: "Die Programmprämien 2020 würdigen die Zeit vor der Corona-Krise und machen einmal mehr bewusst, was für tolle Kinos wir in ganz Bayern haben. Ihre großartige Leistung zeigt zugleich ihr Potenzial für die Zukunft, mit Engagement und Kreativität ihr Publikum zu erreichen. Herzlichen Glückwunsch allen Prämierten!"

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern hat Ende Juni und nicht wie bisher erst im Herbst über die Vergabe Filmtheater Programmprämien entschieden, damit das Geld schon im Juli bei den Kinos ankommt. Die FFF Aufsichtsratsvorsitzende, Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach und FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein überreichten heute Mittag im Rahmen einer Pressekonferenz den Betreiberinnen und Betreibern der drei Spitzenkinos ihre Urkunden. Der Ort der Pressekonferenz war das Filmtheater Sendlinger Tor, das in unmittelbarer Nachbarschaft der FFF Geschäftsstelle sitzt und zu den 17 prämierten Münchner Kinos gehört. Eine Verleihung, wie sie bisher jedes Jahr im November stattgefunden hat, muss in diesem Jahr ausfallen.

 

Die drei Spitzenpreisträger – Begründungen

 

Lichtspiel Kino & Café Bamberg/ / Gerrit Zachrich und Diana Linz
Spitzenprämie in Höhe von 25.000 Euro


Seit vielen Jahren immer wieder preisgekrönt, hat der Vergabeausschuss des FFF Bayern das einzigartige Programmkunstkino „Lichtspiel Kino & Café“ in Bamberg zum zweiten Mal (nach 2006) als bestes Kino Bayerns vorgeschlagen – klein und fein, mit nur einem Saal und 110 Plätzen plus Café. Außen Wohnzimmeratmosphäre, auf der Leinwand Programmkino pur, das anregt und fordert. Filmkunst und kleine Produktionen, Kurzfilme, Dokumentarfilme, Filmreihen, OmU, Open-Air – den Schwerpunkt des Programms bilden europäische Arthouse-Filme. Das Lichtspiel Kino zählt zur Avantgarde der deutschen Programmkinos und ist in Bamberg Anziehungspunkt und Kulturstätte. Der gesellschaftliche Diskurs hat oberste Priorität, aber auch das Arthousewohlfühlkino wird mit originellen Events und besonderen kulinarischen Angeboten zelebriert. In fein abgestimmten Reihen kommen die Zuschauer/innen in den Genuss, die außergewöhnlichsten Geschichten zu sehen, die vielfach von einem Regiebesuch, von Diskussionen oder Moderatoren begleitet  werden. Besonders großen Wert wird auf das Kinder- und Jugendprogramm gelegt, hier entwickelt das Geschäftsführungsduo Diana Linz und Gerrit Zachrich geradezu meisterhafte Konzepte und macht mit cineastischen Perlen das Kino zum Ort der Begegnung und des Lernens. Das Lichtspiel Bamberg ist in der Stadt ein wichtiger kultureller Treffpunkt und bietet ein einzigartig, kreatives Programm auf Großstadtniveau!

 

Casino Aschaffenburg/ Christopher Bausch​
Spitzenprämie in Höhe von 20.000 Euro


Das Casino Aschaffenburg ist weit mehr als ein Filmtheater, es ist der Ort von Veranstaltungen, Ausstellungen, Diskussionsrunden, Austausch und Beisammensein – ein Treffpunkt und fester Bestandteil der Aschaffenburger Kulturszene. Seit der Eröffnung vor 15 Jahren zeigt es in allen Sälen ausschließlich Programmfilme abseits des Mainstream. Das Publikum schätzt die Auswahl an gehobenen, ungewohnten und überraschenden Filmen. Neben Filmreihen, Premieren, Filmgesprächen, Filmen in der Originalfassung, Open-Air Kinos und Matineen verfeinern die Betreiber das Programm mit Kurz- und Dokumentarfilmen und Kooperationen mit vielen verschiedenen gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Gruppen. Wo immer es geht, entwickeln sie Initiativen für den Kinonachwuchs. Dazu gibt es im Casino in Zusammenarbeit mit Bildungs- und Kulturträgern regelmäßig Kinoseminare für Schulen und die Filmreihen „KidsFilm“, „Britfilms“ und „Cinefete“, die SchulKinoWoche Bayern oder die neue KitaKino Woche. Das Publikum erlebt hier ein höchst engagiertes Team im Stile guter Gastgeber mit originellen Ideen, die den Kinobesuch zum Erlebnis machen. Zum Kinogenuss trägt die schöne Atmosphäre in den zwei Kinosälen sowie dem SALON bei, ergänzt mit einer feinen Auswahl an Getränken und kleinen Speisen. Das Casino Aschaffenburg wurde vom FFF Bayern bereits zweimal (2009 und 2015) mit der Spitzenprämie als bestes Kino Bayerns ausgezeichnet.

 

Stadtkino Trostberg / Christoph Loster​
Spitzenprämie in Höhe von 15.000 Euro


Das Stadtkino Trostberg im nördlichen Chiemgau ist ein Programmkunstkino im ländlichen Raum. Es wurde vor zehn Jahren nach umfangreicher Renovierung wiedereröffnet. Neben einer konsequent anspruchsvollen Filmauswahl bietet das Team mit viel Aufwand ein hochwertiges und vielseitiges Zusatzprogramm an: Im Programm stehen viele kleine Produktionen, deutsche und bayerische Filme und Dokumentarfilme. Zu den besonderen Aktionen zählen Filmreihen, Besuche von Filmschaffenden, Dokumentarfilme mit anschließender Diskussion, Opernübertragungen, Konzerte, Lesungen, Open-Air Kino sowie kleine Festivals wie die Filmtage Trostberg. Großen Wert wird auch auf ein besonderes und medienpädagogisch wertvolles Kinderprogramm mit Aktionen für Kinder und Jugendliche gelegt. Kinomachen versteht man hier auch als Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen unter Einbindung aller Gruppen und der ganzen Stadt. Für sein hervorragendes Filmangebot und das vielfältige Veranstaltungsportfolio ist das Stadtkino Trostberg als wichtige und kulturelle Begegnungsstätte weit über Trostberg hinaus bekannt