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FFF Bayern fördert 31 Projekte mit 4,7 Mio. Euro für Kino und TV, darunter Verfilmungen von "Lügen über meine Mutter" und "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke"

Alle gestern empfohlenen Projekte finden Sie hier.

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern für die Film- und Fernsehförderung hat gestern zum dritten Mal in diesem Jahr getagt und entschieden, 31 Projekte mit insgesamt 4,7 Mio. Euro zu fördern. Mehr als 1,8 Mio. Euro gehen in die Produktion von sechs Filmen für die große Leinwand, darunter die neuen Projekte von Simon Verhoeven mit Komplizen Film und Aron Lehmann mit Tobis Filmproduktion sowie ein Thriller von Fritz Böhm und Suli Kurban mit Schubert Film. Rund 1,3 Mio. Euro gehen in die Produktion von vier Projekten für das Fernsehen, dazu gehört eine Serie, die Lars Kraume inszeniert. Mehr als eine halbe Million Euro geht an fünf Talentfilme. Mit rund 700.000 Euro unterstützt der FFF Bayern den Verleih von acht Kinofilmen. Zur Fördersumme hinzu kommen weitere 650.000 Euro Finanzierungsmittel des Bayerischen Bankenfonds (BBF) für drei bereits produktionsgeförderte Kinofilmprojekte.

Im Kino starten mit FFF Verleihförderung Sonnenplätze (Filmwelt Verleihagentur), Samia (Weltkino), Petra Kelly – Act now! (RFF Real Fiction Filmverleih), Jupiter (missingFILMs), Hagen – Im Tal der Nibelungen und September 5 (Constantin Film Vertrieb), Die Schule der magischen Tiere 3 (Leonine Studios) und Woodwalkers (Studiocanal).

Rosalie Thomass hat Daniela Dröschers Bestseller Lügen über meine Mutter als Drehbuch adaptiert. Aron Lehmann wird den Stoff inszenieren über das Aufwachsen in der westdeutschen Provinz der Achtzigerjahre, in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Die Firma Tobis Filmproduktion München realisiert das Projekt, das in Bayern gedreht wird.

Ebenfalls in den Achtzigerjahren spielt der Roman Sauhund, den Schriftsteller und Drehbuchautor Lion Christ mit der Produktionsfirma Lieblingsfilm nun als Stoff für einen Kinofilm weiterentwickelt. Der schwule Stenz Flori ist auf der Suche nach dem Mut, endlich jemanden wahrhaftig zu lieben – und das in Bayern während der ihn so beängstigenden Aids-Epidemie. Weitere FFF Stoffentwicklungsförderung geht u.a. an die neuen Projekte von Peter Kocyla, Julia Fuhr Mann, Narges Kalhor und Aydin Alinejadsomeeh.

Komplizen Film bringt den dritten Teil von Joachim Meyerhoffs Bestseller-Serie Alle Toten fliegen hoch auf die große Leinwand. Der Münchner Regisseur Simon Verhoeven wird Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke inszenieren; das Drehbuch hat er gemeinsam mit Lars Hubrich verfasst. Der Stoff des neuen Films spielt Ende der Achtziger- und Anfang der Neunzigerjahre in München, wo auch ein großer Teil der Dreharbeiten stattfinden wird.

Mit der Situation der Uiguren in Nordwestchina befasst sich der Kinothriller Keep Her Quiet, den Schubert Film produziert. Regie führen werden Franz Böhm und Suli Kurban; beide haben das Drehbuch gemeinsam mit Samuel Gheist geschrieben: Zwei uigurische Frauen müssen große persönliche Opfer bringen, um die Weltöffentlichkeit auf das Verschwinden von Menschen aufmerksam zu  machen.

Die Münchner Produktionsfirma Elfenholz Film entwickelt das Serienprojekt Kolmanskop: Ein mysteriöser Todesfall führt die afrodeutsche Anwältin Maryam mit ihrem Verlobten in eine eingeschworene deutsche Gemeinschaft mitten in der Wüste Namibias. Als dort die Geister der Vergangenheit erwachen, entbrennt ein Kampf um Land, Gerechtigkeit und sogar ihr eigenes Leben. Für die Drehbücher sind Judith Rose Gyabaah und Sven Angene verantwortlich.

Wenn internationale Reedereiunternehmen ihre Kosten nicht mehr decken können, lassen sie immer wieder ihre Schiffe auf den Weltmeeren zurück – inklusive der Besatzung. Ohne Bezahlung, Vorräte oder eine Aussicht auf ihre Heimreise werden die Crew-Mitglieder zu Gefangenen an ihrem Arbeitsort. Zu diesem Thema entwickelt Autor und Regisseur Matthäus Wörle den Stoff für den Dokumentarfilm Abandoned (megaherz).

Als ein junger Mann seine Mutter und Schwester in der Ukraine zurücklässt, träumt er von einem neuen Leben als Student in München. Am 24. Februar 2022 platzt dieser Traum. Innerhalb von einer Nacht stehen plötzlich zwei harte Realitäten vor seiner Tür: die politische Weltlage und die eigene Familie. Davon handelt der kombinierte Abschluss- und Debütfilm Camouflage von Regisseur Mykyta Gibalenko, der das Drehbuch gemeinsam mit Sharyhan Osman schrieb. Realisieren wird das Projekt die junge Münchner Produktionsfirma kalekone film.

Ein junger Werber mit italienischen Wurzeln arbeitet in einer der größten Strategie-Agenturen der Welt an einer digitalen Kampagne gegen eine neofaschistische Partei in Italien. Er wähnt sich als einer der Guten, bis er eines Tages entdeckt, dass er als Marionette in einer großen Intrige dient. Darum geht es in der ZDF-Mini-Serie Consultants, die die Münchner Produktionsfirma Violet Pictures realisiert. Inszenieren wird den Stoff Lars Kraume nach Drehbüchern von Richard Kropf (Head-Autor), Hanno Hackfort, Bob Konrad, Anneke Janssen, Niklas Trinkhaus, Eckehard Weis und Maja Costa. Ein großer Teil der Dreharbeiten wird in Bayern stattfinden.

Mit Lars Kraume als Autor und Regisseur entwickelt wird das Projekt Der Gentleman von Wimbledon von der Münchner Firma KJ Entertainment. Darin geht es um das Wimbledon-Finale 1937 zwischen Donald J. Budge und Gottfried von Cramm. Niemals in der Geschichte des Tennis' stand so viel auf dem Spiel: Amerika gegen Deutschland. Demokratie gegen Faschismus. Und die Begegnung zweier Männer, die mehr füreinander waren als Gegner.

Die Sehnsucht nach ihrer Vergangenheit führt zwei durch einen Schicksalsschlag verbundene Fremde dazu, einen gemeinsamen Neuanfang ins Leben zu wagen – Regisseur Erec Brehmer inszeniert seinen Debütfilm Das Leichte und das Schwere, für den er bereits mit FFF Stoffentwicklungsförderung das Drehbuch gemeinsam mit Autorin Karla Cristóbal geschrieben hat. Produzieren wird das Projekt die Produktionsfirma Maverick Film mit Sitz in Inning am Ammersee.