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Bayerischer Filmpreis an "The Happy Prince" und "Grießnockerlaffäre"

Am 19. Januar 2018 wurde im Münchner Prinzregentheater der 39. Bayerische Filmpreis verliehen. Der Preis für die beste Produktion ging ex aequo an zwei Kinofilme, die beide in Bayern gedreht worden sind. 

The Happy Prince und Grießnockerlaffäre, zwei höchst unterschiedliche Filme, haben die Jury gleichermaßen überzeugt. Die Produktionsfirmen beider Kinofilme erhalten je 100.000 Euro. 

Philipp Kreuzer und Jörg Schulze von maze pictures wurden mit dem Produzentenpreis für The Happy Prince geehrt. „Historische Kinofilme, wie The Happy Prince (…) sind stets eine Herausforderung“, heißt es in der Begründung der Jury. „Dies gilt vor allem für internationale Koproduktionen, die hinsichtlich der Logistik, der Drehorte und Motive, der Besetzung, der Sprache und vor allem der Finanzierung hohe Anforderungen an die Produzenten stellen. Philipp Kreuzer und Jörg Schulze mit ihrer maze pictures haben aus Deutschland heraus diese Herausforderung angenommen und zusammen mit ihren internationalen Partnern einen Film produziert, der inhaltlich ebenso wie künstlerisch überzeugt und ein herausragendes Kinoerlebnis gewährt.“ The Happy Prince feiert übermorgen Weltpremiere in Sundance und startet am 24. Mai 2018 im Concorde Filmverleih in den Kinos. Der FFF Bayern hat den Spielfilm von Rupert Everett, der darin auch die Rolle des Oscar Wilde spielt, im Bereich Internationale Koproduktionen mit 1,15 Mio. Euro gefördert.

Für Grießnockerlaffäre, den vierten Teil der ausnahmslos erfolgreichen Reihe der Verfilmungen der Eberhofer-Krimis von Rita Falk, nahm Kerstin Schmidbauer von Constantin Film den Produzentenpreis entgegen. „Mit Grießnockerlaffäre haben die Constantin Film und ihre Produzentin Kerstin Schmidbauer ihre vorherigen Erfolge nochmals getoppt“, so die Jury. „Mit dem bewährten, ebenso authentischen wie skurrilen Schauspielerensemble, mit einem köstlich zugespitzten Drehbuch, lakonischen Dialogen und einem stilsicheren Regisseur Ed Herzog, der alles zu einer stimmigen Einheit verknüpft, haben die Constantin und Kerstin Schmidbauer wieder einmal bewiesen, dass sie (…) Produktionen auf den Markt bringen können, die mit hoher Qualität zielsicher ihr Publikum erreichen.“ Grießnockerlaffäre startete im vergangenen August in den bayerischen Kinos und erreichte allein in Bayern 830.000 Zuschauer. Der FFF Bayern hat die Komödie mit 200.000 Euro und den Verleih mit weiteren 120.000 Euro unterstützt.

Der Preis für das beste Drehbuch ging an Sonja Maria Kröner für das Drama Sommerhäuser, das sie auch inszeniert hat. Der Debütfilm feierte Weltpremiere beim Filmfest München, Amerikapremiere in Toronto und gewann zahlreiche Preise. Der FFF Bayern hat das Projekt von Walker+Worm im Rahmen eines Slate Funding und in der Produktion sowie im Verleih gefördert.

Als beste männliche Hauptdarsteller zeichnete die Jury das Duo David Kross und Frederick Lau aus. Die beiden spielen die Hauptrollen in Simpel. Die Tragikomödie von Markus Goller feierte Weltpremiere beim Shanghai International Filmfestival, Europapremiere beim Zurich Film Festival und Deutschlandpremiere beim Filmfest Hamburg. Im November startete Simpel im Verleih von Universum Film im Kino. Der FFF Bayern hat Simpel in der Produktion und im Verleih gefördert.

Matthias Fleischer zeichnete die Jury für die Bildgestaltung in Die kleine Hexe aus. Die Produzenten Uli Putz und Jakob Claussen haben die Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Otfried Preußler realisiert. Sie startet am 1. Februar 2018 im Verleih von Studiocanal im Kino. Der FFF Bayern hat Die kleine Hexe in der Entwicklung und in der Produktion, teilweise mit Erfolgsdarlehen, unterstützt, ebenso den Verleih. 

Preise an Kinofilme, die mit bayerischer Beteiligung entstanden sind, gab es von der Jury in drei weiteren Kategorien.

Die beste aller Welten, realisiert von der Münchner Produktionsfirma Lailaps Pictures, erhielt zwei Filmpreise: Adrian Goiginger in der Kategorie Nachwuchsregie und Verena Altenberger in der Kategorie Nachwuchsdarstellerin.

Als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde Die Nacht der Nächte von Yasemin und Nesrin Samdereli, realisiert den bayerischen Produktionsfirmen S2R Film, Rat Pack Filmproduktion und Drife mit Fruitmarket Kultur und Medien und Westside Filmproduktion.

Bereits im Vorfeld war bekannt, dass die Münchner Produzentin Helena Hufnagel von Cocofilms den mit 60.000 Euro höchstdotierten deutschen Nachwuchsproduzentenpreis, den Preis der Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken (VGF), für die Produktion des FFF-geförderten Debütfilms Einmal bitte alles erhält und dass Fack Ju Göhte 3 den Publikumspreis von KinoKino und Bayern 1 gewonnen hat sowie dass der bayerische Ministerpräsident Werner Herzog mit dem Ehrenpreis auszeichnet. 

Der Preis für die beste Regie ging an Fatih Akin für seinen Kinofilm Aus dem Nichts, für den auch Diane Kruger als beste Hauptdarstellerin geehrt wurde. Bester Darsteller wurde Jonas Dassler für Lomo – The Language of many others und für Das schweigende Klassenzimmer. Stephan Krumbiegel erhielt den bayerischen Filmpreis für die beste Montage für die beiden Dokumentarfilmen Beuys und Bin im Wald. Kann sein, daß ich mich verspäte. Als bester Kinder- und Familienfilm wurde Überflieger ausgezeichnet.