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Nachricht aus dem All: Der FFF fördert 36 neue Projekte für das Kino mit 6,3 Mio. Euro

SamFilm produziert ein Weltraumabenteuer für die große Leinwand, Eva Trobisch inszeniert einen Stoff über die Teilnahme einer Jugendlichen an einer Casting-Show, Ex-Frau Uschi tritt wieder in Berties Leben, eine junge Griechin beobachtet Billy Wilder und der Eberhofer Franz arbeitet jetzt in Teilzeit – diese und 31 weitere Geschichten förderte der FFF Vergabeausschuss gestern mit einer Gesamtsumme in Höhe von 6,3 Mio. Euro. Davon geht rund eine Million in die Verleihförderung für zehn neue Kinofilme. 

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Produktion Kinofilm

Mit 4,4 Mio. Euro fördert der FFF Bayern die Produktion von acht Filmen für das Kino, darunter einen Familienfilm von SamFilm, Neues vom Eberhofer, die neue Komödie von Alireza Golafshan, den zweiten Langfilm von Eva Trobisch und die Fortsetzung von Manta Manta.

Der Kinosaal wird zum Weltraum: Die Münchner SamFilm realisiert mit 1 Mio. Euro FFF Fördermitteln einen Familienfilm, der nicht nur auf der Erde, sondern auch im All spielt. Im Mittelpunkt von Wow! Nachricht aus dem All stehen zwei elfjährige Außenseiter, die ein Radioteleskop gebaut haben und fest davon überzeugt sind, Signale von Außerirdischen zu empfangen. Das glaubt ihnen natürlich keiner. Während eines Besuchs im ESA-Weltraumhafen, werden sie versehentlich ins All geschossen – wo sie sich auf die Suche nach den Aliens machen. Aber auf der Erde will nicht jeder, dass sie fündig werden. Das Drehbuch zu diesem Kino-Abenteuer schrieb Marc Meyer, Regie führen wird Felix Binder, bekannt und preisgekrönt für seine Inszenierungen der Serie Club der roten Bänder sowie des gleichnamigen Kinofilms.

Auch in Fifty Fifty steht ein elfjähriger Junge im Mittelpunkt. Dessen Eltern sind glücklich geschieden – dachten sie zumindest. Denn im Familienurlaub keimt ihre alte Liebe plötzlich wieder auf. Nur haben sie nicht damit gerechnet, dass der gemeinsame Sohn dies mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Die Komödie wird Alireza Golafshan nach eigenem Drehbuch inszenieren. Der FFF Bayern fördert das Projekt der Wiedemann & Berg Filmproduktion mit 800.000 Euro.

Ein neuer Fall für Franz und Rudi und Nachschub für alle Eberhofer-Fans: Rehragout-Rendezvous wird im Sommer vollständig in Bayern gedreht. Diesmal hängt Oma die Kochschürze an den Nagel und Susi wird stellvertretende Bürgermeisterin. Mit der neugewonnen Macht reduziert sie den Posten vom Franz auf eine Halbtagsstelle. Das touchiert seine Männlichkeit empfindlich, gerade jetzt, wo es für ihn auch scheinbar wirklich nichts zu tun gibt. Bis eine Krähe ein menschliches Ohr aufgabelt... Regie führen wird wie immer Ed Herzog, der gemeinsam mit Stefan Betz das Drehbuch nach der beliebten Buchvorlage von Rita Falk schrieb. Der FFF fördert den Heimatkrimi der Constantin Filmproduktion mit 700.000 Euro, darin enthalten sind 200.000 Euro Erfolgsdarlehen.

Ebenfalls unterstützt wird das Constantin-Projekt Manta Manta 2. Mit 500.000 Euro FFF Fördermitteln, davon auch wieder 200.000 Euro Erfolgsdarlehen, inszeniert Til Schweiger eine neue Geschichte über Bertie, Uschi – und natürlich Autos und Rennsport. Das Drehbuch schrieb der Regisseur gemeinsam mit Peter Grandl, Miguel Angelo Pate, Michael David Pate und Murmel Clausen.

Autorin und Regisseurin Eva Trobisch, die mit ihrem HFF München-Abschlussfilm Alles ist gut international auf sich aufmerksam machte und viele Preise gewann, macht ihren nächsten Langfilm: Das Sommerpalais einer deutschen Provinzstadt wird kostspielig saniert, die Viertel drumherum verfallen. Nur der weiße Pfau aus dem Schlossgarten verläuft sich darin. „Wer bist Du und was macht Dich aus?“ wird Lea vom EB-Team einer Castingshow gefragt. Sie weiß es nicht. Und beginnt, nach einem passenden Ich zu suchen, während im Hotel ihrer Familie tote Fledermäuse unter Kuchenglocken für Verunsicherung sorgen. Wie schon ihrem ersten Langfilm wird auch das Drama Etwas ganz Besonderes die junge Münchner Produktionsfirma Trimafilm produzieren. Der FFF, der das Projekt bereits in den Phasen der Stoff- und Projektentwicklung unterstützte, fördert die Produktion mit 550.000 Euro.

 

Produktion Nachwuchsfilm

Neun Filme junger Talente fördert der FFF Bayern mit insgesamt 635.000 Euro: Zwei Debütfilme, einen kombinierten Abschluss-/ Debütfilm, zwei Abschlussfilme an der HFF München, zwei Abschlussfilme an der Hochschule Macromedia sowie zwei Filme von Quereinsteigern.

Samuela verzweifelt an ihrem ausbleibenden Durchbruch als Autorin. Als ihr Debütroman erneut abgelehnt wird, flieht sie in das alte Familienferienhaus auf Lanzarote. Aber statt Ruhe findet sie dort ihren Vater: Ein ehemaliger Bestsellerautor, der heimlich das Familiendomizil besetzt. Das Drehbuch zu Sonnenplätze schrieben Lukas Loose und Aaron Arens, der mit diesem Projekt sein Debüt und seinen HFF-Abschlussfilm vorlegen wird. Der FFF fördert die Produktion von Maverick Film mit 165.000 Euro.

Zwei weitere Debüts werden dokumentarisch verfilmt: Autorin und Regisseurin Annelie Boros wird in Die zärtliche Revolution fünf Menschen porträtieren, die einander nie begegnet sind, aber alle auf ihre je eigene Weise daran arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Der FFF fördert die Produktion von Kinescope Film mit 120.000 Euro. The Noise of Absence widmet sich den Verschwundenen in Kolumbien. Autor und Regisseur Alexander Hick wird mit seinem Film eine staatlich organisierte Einheit, die das Land befrieden soll, auf der Suche nach den Verschwundenen begleiten. Der FFF fördert die Produktion von Leykauf Film mit 110.000 Euro. 

Mit einem Road-Movie werden vier Studierende an der Hochschule Macromedia ihren Abschluss machen. In Roaldies träumt ein Rocker-Rentner davon, ein letztes Mal mit seiner Band auf einer großen Bühne aufzutreten. Als er von einem Musikwettbewerb in Bremen erfährt, sieht er darin seine Chance. Der FFF fördert die Produktion von Haltenberger & Ibscher & Schwab & Weißenborn mit 35.000 Euro. Verantwortlich für Drehbuch und Regie ist Fabian Weißenborn.

 

Projektentwicklung

Das Unternehmen Pandora Film Medien mit Sitz in Aschaffenburg wird das Drama Mr. Wilder and Me mit 75.000 Euro FFF Fördermitteln entwickeln. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jonathan Coe: Durch die Augen einer jungen Griechin wird das Leben und Schaffen Billy Wilders plastisch, ebenso wie sein schlagfertiger Humor, der zu seinem Markenzeichen wurde und mit dem er auch die dunklen Seiten seines Lebens zu meistern verstand. Das Drehbuch schrieb Christopher Hampton, der neben vielen anderen internationalen Preisen 2021 für The Father mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Ebenfalls preisgekrönt ist der Regisseur: Stephen Frears.

 

Stoffentwicklung

Acht Projekte fördert der FFF Bayern in der Phase der Stoffentwicklung mit insgesamt 230.000 Euro. 

Andreas Steinhöfel schreibt mit Klaus Döring und Adrian Bickenbach das Drehbuch zum Kinderfilm Schlupp vom grünen Stern (Moviepool, 35.000 Euro) nach dem gleichnamigen Buch von Ellis Kaut: Heimkind Beni fühlt sich wie ein Außerirdischer – und trifft sogar auf einen: Schlupp, ein Roboter aus einer fernen Welt, der wie ein Mensch fühlen kann. Nicht nur deswegen werden die Begehrlichkeiten eines charismatischen Spielzeugmillionärs geweckt. Beni und zwei Heiminsassen setzen sich das Ziel, Schlupp zu beschützen und ihn zu verstecken. 

Dirk Ahner wird das Drehbuch für das Biopic Michael Ende – Die ganze Welt ist eine große Geschichte  (Tellux Film, 35.000 Euro), angelehnt an die gleichnamige Romanbiographie von Charlotte Roth, verfassen. Der Stoff setzt 1977 ein, als der Schriftsteller in einer Schaffenskrise steckt: Kritik und Selbstzweifel machen die Arbeit an der Unendlichen Geschichte zu einem Kraftakt. Während sich sein Protagonist Bastian in einem Buch verliert, muss sich Michael seiner bewegten Vergangenheit stellen, um nicht nur das Land Phantásien, sondern auch seine Ehe zu retten. Tellux Film entwickelt den Stoff in Zusammenarbeit mit der Emerge & See Filmproduktion.

Maggie Peren schreibt mit Gefederte Elefanten (Dreifilm, 35.000 Euro) den Stoff für einen Liebesfilm. Bei Basejumpern gibt es eine Regel: Entweder man hört damit auf – oder man stirbt. Lin und Leon sind zwei, die beide nicht vorhaben, aufzuhören. 

Unter den acht geförderten Projekten sind drei Stoffe für Dokumentarfilme:

Gereon Wetzel und Melanie Liebheit werden in Mit Recht gegen Unrecht (Südkino Filmproduktion, 25.000 Euro) verschiedene Anwältinnen und Anwälte der Menschenrechtsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) begleiten. 

Julian Wittmann, Thomas Wittmann und Markus Schindler entwickeln den Dokumentarfilm Gangerl – Der Tod des weißen Mannes (Schau Hi Films, 20.000 Euro), in dem ein alternder Aussteiger sich mit dem jungen Filmteam auf eine aufreibende Odyssee quer durch den Indo-Pazifik zu indigenen Völkern Papua-Neuguineas macht, um nach den verlorenen Werten der Konsumgesellschaft zu suchen und um die Sterblichkeit seiner Generation sowie seines eigenen Lebens zu verstehen.

Andrea Thiele arbeitet am Drehbuch des Dokumentarfilms We – The Childfree: Die Kinderfreien (Tangram International, 20.000 Euro). In diesem wird sie losziehen, um fünf Frauen aus unterschiedlichen Kulturen zu porträtieren. Sie alle gehen ihren Lebensweg ohne Kinder und abseits von gesellschaftlichen Konventionen.
 

Verleih

Mit rund 950.000 Euro unterstützt der FFF die Verleihfirmen bei der Herausbringung von zehn Kinofilmen: Mia and Me – Das Geheimnis von Centopia und Guglhupfgschwader (beide Constantin Film Verleih), Der Räuber Hotzenplotz (Studiocanal), Featuring Ella (Weltkino Filmverleih), Nicht ganz koscher (Alpenrepublik), Corsage (Alamode Filmdistribution), Zum Tod meiner Mutter (Grandfilm), Fuoco Sacro – Suche nach dem heiligen Feuer des Gesangs (Pars Media), Anima – Die Kleider meines Vaters (farbfilm Verleih) und Sweet Disaster (MFA+Filmdistribution).