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DOK.fest 2014: FFF Förderpreis vergeben/ DOK.deutsch Preis an geförderten Abschlussfilm

Gestern abend wurde im Rahmen der Preisverleihung des 29. Internationalen Dokumentarfilmfestivals 2014 in München der 16. FFF Förderpreis Dokumentarfilm verliehen. Er ging an Denize Galiao für "Im Schatten der Copacabana". Der Viktor DOK.deutsch Preis ging an Helen Simons "Nirgendland".

Nominiert für den mit 5.000 Euro dotierten 16. FFF Förderpreis Dokumentarfilm waren 13 in Bayern lebende Nachwuchsregisseure, deren Filme im Programm des Festivals platziert waren. Die Jury, bestehend aus Ina Rossow, Rainer Gansera und Klaus Blanc,entschied sich für den Dokumentarfilm Im Schatten der Copacabana von Denize Galiao. Die brasilianische Regisseurin studiert an der Hochschule für Fernsehen und Film München Dokumentarfilm, Im Schatten der Copacabana ist ihr dritter Übungsfilm.

Galiao erzählt darin die Geschichte des politischen Aktivisten Ricardo Gama, der an der Copacabana lebt, seine Wohnung aber nie verlässt und nur noch über das Internet kommuniziert. Der Blogger, der über Korruption und kriminelle Machenschaften in Rio de Janeiro schreibt, wurde 2011 Opfer eines Attentats und überlebte beide Kopfschüsse. Ein Jahr später kandidierte er für den Stadtrats von Rio. Denize Galiao hat ihn für ihren Film während seines Wahlkampfes begleitet.

Im Schatten der Copacabana ist eine berührende Hommage an einen Einzelkämpfer", heißt es in der Jurybegründung. "Kein Superheld, sondern ein menschlicher Protagonist mit Ecken und Kanten wird hier von Denize Galiao visuell überzeugend portraitiert – ohne dabei Brasilien-Klischees zu bedienen."

Der vom Bayerischen Rundfunk gestiftete, ebenfalls mit 5.000 Euro dotierte Viktor DOK.deutsch Preis 2014 ging an Helen Simon für Nirgendland, ihren Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film München.

"Helen Simon montiert das Zeugnis der Tochter mit den Prozessaussagen der Enkelin, die sich nach dem Freispruch des Täters das Leben genommen hat" so die Jury. "Der Autorin gelingt es, die Mechanismen des Missbrauchs, der sich in die nächste Generation fortführt, zu zeigen. Ihr Film enthüllt die Tragödie einer schuldlos Schuldigen und deckt ein skandalöses Gerichtsurteil auf. Der Mut, dieses schwierige Thema filmisch aufzugreifen und seine betont sachliche Umsetzung verdient den Preis der Jury." Die Jury für den Viktor Deutsch.dok Preis bildeten Irène Challand, Walter Greifenstein und Petra L. Schmitz. Der FFF Bayern hat die Produktion von Nirgendland im Bereich Nachwuchs-Abschlussfilm gefördert.

Alle weiteren Preise und Informationen zur Preisverleihung finden Sie hier.

Auf dem Foto (v.l.): FFF-GF Klaus Schaefer, Kameramann Jonas
Spriestersbach, Regisseurin Denize Galiao und Juror Klaus Blanc. Copyright: DOK.fest München/Maren Willkomm