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Bayerischer Filmpreis 2020 an "Schachnovelle" und sieben weitere FFF-geförderte Filme

Heute strahlt der Bayerische Rundfunk die Verleihung des Bayerisches Filmpreises 2020 im BR Fernsehen aus. Die Sendung beginnt um 22 Uhr und wird moderiert von Christoph Süß. In der Mediathek ist sie bereits jetzt abrufbar. Unter den ausgezeichneten Filmen sind auch FFF-geförderte Produktionen. Der Filmpreis für die beste Produktion geht an die Literaturverfilmung Schachnovelle. Der Publikumspreis für den "Publikumsfilm des Jahrzehnts" geht an Leberkäsjunkie.

Der Produzentenpreis geht mit jeweils 100.000 Euro an Tobias Walker und Philipp Worm (Walker+Worm Film) für die Produktion des FFF-geförderten Films Schachnovelle. "Es ist eine große Reise, ein Spiel mit der Aufmerksamkeit des Zuschauers, Kino, das wagt und fordert", heißt es in der Begründung der Jury. "Die jungen Münchner Produzenten haben Stefan Zweigs geniale Vorlage ganz neu erfahrbar und erfassbar gemacht. Schachnovelle ist ein wichtiger Film in Zeiten neuer Gefährdungen für demokratische und freie Gesellschaften, Kino für Herz und Hirn.“ Regie führte Philipp Stölzl nach einem Drehbuch von Eldar Grigorian

Auch der Bayerische Filmpreis in der Kategorie "bester Darsteller", der mit 10.000 Euro dotiert ist, geht zur Hälfte an Schachnovelle. Ausgezeichnet wird Hauptdarsteller Oliver Masucci für seine schauspielerische Leistung in zwei Kinofilmen: in Schachnovelle und im ebenfalls FFF-geförderten Spielfilm Enfant Terrible (Bavaria FilmproduktionX Filme Creative Pool), der vergangenes Jahr zum Line up in Cannes gehörte. Regie führte Oskar Roehler nach einem Drehbuch von Klaus Richter. "Oliver Masucci verbeißt sich in seine Aufgabe mit einer Hingabe, die überwältigend ist. Es ist genau diese Leidenschaft, die das Kino braucht", so die Jury. 

Der Preis in der Kategorie Beste Regie wird geteilt und geht mit jeweils 5.000 Euro an zwei Filmschaffende. Ausgezeichnet wird zum einen Julia von Heinz für ihr FFF-gefördertes Drama Und morgen die ganze Welt (Kings & QueensSeven Elephants). "Julia von Heinz hat ihre eigenen Erfahrungen in ihren Film einfließen lassen und stellt dabei wichtige gesellschaftliche Fragen", sagt die Jury. "Mit leichter Hand führt sie ihr junges Ensemble und verleiht ihrem Film eine beeindruckende Authentizität. Aufbruch, Liebe, Politik und Moral vereinen sich in Und morgen die ganze Welt in einer großartigen cineastischen Symbiose, die eine meisterliche Regie-Handschrift hat.“ Und morgen die ganze Weltfeierte Weltpremiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Venedig 2020. 

Zum anderen wird Regisseur Tim Fehlbaum für seinen Science-Fiction-Thriller Tides (BerghausWöbke, Vega Film) geehrt. Tides lief in der Reihe Berlinale Special bei der Berlinale 2021. "Tim Fehlbaum schafft mit Tideseinen Genrefilm, der nicht nur Fans zu begeistern vermag", begründet die Jury ihre Entscheidung. "Sein Science Fiction-Thriller ist spannend, voller Wendungen und ist besiedelt von interessanten Charakteren. Fehlbaum inszeniert actionreich, in klar gesetzter Ästhetik und dabei immer nah an seiner Hauptfigur." Das Drehbuch schrieb Tim Fehlbaum gemeinsam mit Mariko MinoguchiTides erhält außerdem den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Bildgestaltung, der mit 10.000 Euro dotiert ist: Dieser geht an Kameramann Markus Förderer. „In die Szenerie einer postapokalyptischen Erde, die Regengüsse peitschen, graue Himmel und stahlblaue Wasser prägen, setzt Markus Förderer als Farben die Gesichter seiner Schauspieler", so die Jury. "Er stürzt sich mit ihnen in die Fluten, kämpft sich mit ihnen durchs Eis. Er macht ihren Kampf physisch spürbar, hautnah, subjektiv, lässt die Zuschauer ihren Atem fühlen und rückt sie dabei auch noch ins beste, magische Licht."

Der Bayerische Filmpreis in der Kategorie Drehbuch, dotiert mit insgesamt 10.000 Euro, geht an die Autoren der letzten Inszenierung von Joseph Vilsmaier: Ulrich Limmer, Marcus H. Rosenmüller und Michael Bully Herbig werden für das Drehbuch der FFF-geförderten bayerischen Komödie Der Boandlkramer und die ewige Liebe (Perathon Medien) ausgezeichnet. „Wie kann man bloß eine Fortsetzung schreiben für etwas so Endgültiges wie den Tod? Mit viel Humor und großem Herzen kann es gelingen! Und beides würde so mancher Bayer gern für sich in Anspruch nehmen. All das besitzen die drei Autoren von Der Boandlkramer und die ewige Liebe", heißt es in der Begründung der Jury. 

Den Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm, der ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert ist, erhält Produzent Christian Becker für die FFF-geförderte Literaturverfilmung Jim Knopf und die Wilde 13 (Rat Pack Filmproduktion). "Mit Hollywood kann dieser bayerische Film es jederzeit aufnehmen", so die Jury. "Das Herz der Vorlage bleibt dabei erhalten und mehr noch: Regisseur Dennis Gansel und der Rat Pack-Produktion um Christian Becker ist es gelungen, Michael Endes abenteuerliche Erzählung ganz frei und heutig zu erzählen.“ Das Drehbuch für die Verfilmung verfasste Dirk Ahner.

Das Münchner Studio Trixter erhält den Sonderpreis für den FFF-geförderten Kinofilm Die Känguru-Chroniken (X Filme Creative Pool). "Danke allen Mitarbeiter bei Trixter! Für DICH, das einzige, wirkliche, wunderbarste, tollste Känguru aller Zeiten", sagt die Jury in ihrer Begründung, die sich ganz und gar an das Känguru richtet. Regie führte bei Die Känguru-Chroniken Dani Levy nach einem Drehbuch von Marc-Uwe Kling, von dem auch die literarische Vorlage stammt.

Die weiteren Bayerischen Filmpreise 2020 gingen an KokonContraDie HeinzelsToubab und Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien.​

FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein: Die prämierten Filme waren bisher entweder noch nicht oder für eine sehr geringe Dauer im Kino. Der Bayerische Filmpreis trägt zur ihrer Sichtbarkeit bei, das ist gerade jetzt besonders wichtig. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern! 13 unterschiedliche Filme werden heute geehrt; sie repräsentieren auf eindrückliche Weise die Vielfalt und Bedeutung des Kulturguts Film für unsere Gesellschaft.

Im März konnte das Publikum online über den "Publikumsfilm des Jahrzehnts" abstimmen. Zur Wahl standen die Publikumspreis-Gewinner der Jahre 2011-2019. Das Rennen hat der Eberhofer-Krimi Leberkäsjunkieder Constantin Filmproduktion gemacht. Der Heimatkrimi lief im Jahr 2019 fast ausschließlich in den bayerischen Kinos und erreichte 1,3 Mio. Zuschauerinnen und Zuschauer.

Den Ehrenpreis in diesem Jahr überreicht Ministerpräsident Markus Söder an Martina Gedeck. Die Schauspielerin hat in vielen FFF-geförderten Kino-Produktionen mitgewirkt, so etwa in Zwei Herren im AnzugDas Tagebuch der Anne FrankDie WandDer Baader Meinhof Komplex, Das Leben der AnderenGrüne WüsteFrau Rettich, die Czerni und ich und Rossini

Zur Pressemeldung des Bayerischen Digitalministeriums geht es hier entlang.