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Auf gute Dreharbeiten! Bayern stärkt Film Commission

Es gibt sie überall auf der Welt. Sie helfen bei der Kommunikation, bei der Suche nach Motiven, der Akquise nach Projekten, bei der Bewerbung ihres Standortes und nicht zuletzt bei Baustellen: die Film Commissions. In Bayern hat sich die zertifizierte Film Commission darüber hinaus immer wieder weiterentwickelt, neue Aufgaben übernommen, originelle Ansätze etabliert. Sie wurde zum Vorreiter für viele andere Film Commissions. Deshalb und aufgrund der steigenden Zahl von Dreharbeiten und Standortinitiativen wie des in Deutschland einzigartigen Förderprogramms für Internationale Koproduktionen stockt der FFF Bayern seine Film Commission auf.

Film Commissions sind die erste Anlaufstelle für Produzentinnen und Produzenten, wenn es um Dreharbeiten geht. Gegründet wurde dieses System in Atlanta in den USA Ende der 1940er Jahre, um Ansprechpartner/innen zu etablieren, die zwischen den Produktionsteams und Personen all der Einrichtungen, die für Dreharbeiten wichtig sind – wie etwa historische Gebäude, öffentliche Verwaltungen, Hotellerie, Gastronomie etc. –, vermitteln können. Das System breitete sich in den USA rasch aus und umfasste später auch die Bewerbung des jeweiligen Standortes auf Messen in aller Welt.

Nach Deutschland kam das Modell 1989, und zwar zunächst nach Bayern, wo Eberhard Hauff die erste deutsche Film Commission gründete. Sie hat mit dazu beigetragen, aus Bayern und München einen der führenden Filmstandorte Europas zu machen. Weltweit bestens vernetzt reicht ihr Service inzwischen weit über die internationalen Standards hinaus und bildet eine wichtige Säule der Filmstandortförderung. Ihre Funktion besteht nicht zuletzt darin, Anreize wie Vielfalt an Motiven, drehfreundliche Infrastraktur und das in Deutschland einzigartige Förderprogramm Internationale Kinofilme und Serien des FFF Bayern noch bekanner zu machen. 

Seit Juli 2019 unterstützt Kathrin Winter das Team der Film Commission Bayern. Zuvor arbeitete sie beim DOK.fest München und bei einer Agentur, die für das Marketing der Munich Creative Business Week verantwortlich war. Kathrin Winter ist ab sofort zuständig für die Initiative Filmkulisse Bayern und für Marketing und Kommunikation der Film Commission Bayern. Mit Head of Film Commission Bayern Anja Metzger und Project Manager Lars Nitschke, zuständig für Production Support and Production Coordination, besteht die Film Commission Bayern von jetzt an aus drei Personen.

Bayerns Digitalministerin und FFF Aufsichtsratsvorsitzende Judith Gerlach: "Dreharbeiten sind nicht nur kulturell, sondern auch wirtschaftlich wichtig. Bayern ist ein starker Filmstandort, den wir in allen Aufgabenfeldern zukunftsorientiert weiterentwickeln. Die Betreuung von Dreharbeiten ist neben der Filmförderung ein weiteres Standbein für die Stärkung des Standorts. Bayern bietet tolle Kulissen, die gerne von Filmteams aus dem In- und Ausland genutzt werden. Die Film Commission bietet einen Rundum-Service für Produktionen in Bayern. Um hier noch schlagkräftiger zu werden, haben wir die Film Commission personell verstärkt."

FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein: "Mit ihrer Zuverlässigkeit, ihrer Professionalität und ihrem immensen Netzwerk gehört die Film Commission Bayern zu den wichtigsten Ansprechpartnern für die Anfragen aus aller Welt. Die Film Commission unterstützt Dreharbeiten, behandelt aber mittlerweile auch Themen wie Grünes Drehen, Faires Produzieren und Fachkräftemangel. Die Zahl der Anfragen zeigt, dass wir hier ein ganz wichtiges Aufgabenfeld abdecken."

In den drei Jahrzehnten ihres Bestehens hat die Film Commission Bayern an den Drehvorbereitungen der klassischen und etablierten Fernsehserien mitgewirkt, etwa bei Die Chefin, SOKO München, Um Himmels Willen, Der Bulle von Tölz, Dahoam is Dahoam, Lena Lorenz, Kommissarin Lukas, den Tatorten in München und Franken, Forsthaus Falkenau, Watzmann ermittelt sowie Hubert und Staller und Hubert ohne Staller. Aktiv ist sie auch bei den neuen Serien wie Hindafing, Das Verschwinden, Der Pass und Arthurs Gesetz. Fernsehfilme wie Leonhards Traum, Die Seelen im Feuer, Landgericht, Die Dasslers und Die Freibadclique haben ebenfalls Rat bei der Film Commission Bayern gesucht und gefunden. Unterstützt hat sie die Kinofilme Der Schuh des Manitu, Der Baader Meinhof Komplex, Sophie Scholl – Die letzten Tage, Wer früher stirbt, ist länger tot, Hierankl, Dreiviertelmond, Das Parfüm, Dieses bescheuerte Herz, Bamberski, Die drei Musketiere, Das Pubertier, die drei Fack Ju Göhte-Filme, alle Eberhofer-Krimis und viele andere mehr. Die Geschichte der Film Commission Bayern ist auch die Geschichte des Filmstandortes.

Sie war und ist auch eine Säule der Internationalisierung. Von Anfang an war sie die erste Ansprechpartnerin für Produzententeams aus aller Welt. Mit Beginn des Förderprogramms Internationale Koproduktionen des FFF Bayern betreute die Film Commission die geförderten Projekte, so bei Big Game, Snowden, Euphoria und The Happy Prince. Im letzten Jahr unterstützte sie Guns Akimbo mit Daniel Radcliffe und Resistance mit Jesse Eisenberg, die beide zur Zeit in der Postproduktion sind. 

Gleichzeitig betreut und berät die Film Commission Bayern Orte im ganzen Freistaat. Mit Workshops und Weiterbildungsmaßnahmen für sämtliche Regionen wirkt sie daran mit, ganz Bayern für Dreharbeiten zu erschließen. Dazu hat sie ein enormes Netzwerk aufgebaut, in dem Touristiker, Gastronomen und Ansprechpartner in den Verwaltungen der Kommunen gemeinsam daran arbeiten, Dreharbeiten zu ermöglichen und zu erleichtern. Auf ihre Initiative hin richtete die Landeshauptstadt München im Kreisverwaltungsreferat ein Servicebüro Film ein. Weitere Orte in Bayern zogen nach und etablierten für die Filmbranche eigene Ansprechpartner.

Aus der Zusammenarbeit mit dem bayernweiten Netzwerk ist die Initiative Filmkulisse Bayern entstanden, bei der die Bayern Tourismus Marketing GmbH mit der Film Commission Bayern unter der Schirmherrschaft von Veronica Ferres kooperiert. Im Rahmen dieser Initiative wiederum riefen die Partner den Preis "Drehort des Jahres" ins Leben, um Orte in Bayern für ihre Unterstützung bei Dreharbeiten zu würdigen und andere zu motivieren. Preisträger waren bisher Nürnberg (2015), Tegernsee-Schliersee (2016), Regensburg (2017) und das Berchtesgadener Land (2018).

Im vergangenen Jahr wurde an 3.626 Tagen in Bayern gedreht. Die meiste Zeit in München und Oberbayern, aber auch in Niederbayern, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken und Schwaben. Mittlerweile wird von Lindau bis Passau, von Berchtesgaden bis Cham, in Nürnberg, Regensburg, Augsburg, am Ammersee, im Chiemgau und in Markt Frontenhausen gedreht. Als Standort stärker werden möchte Niederbayern, aber auch das Allgäu und die Region um Ingolstadt. Mit Location Touren und Workshops berät die Film Commission die Regionen auf ihrem jeweiligen Weg zu einem florierenden Drehort.

Beratend wirkt die Film Commission Bayern aber auch in der Filmbranche: Seit einem Jahr organisiert sie Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema Grünes Drehen und Faires Produzieren und ist Ansprechpartnerin zum Thema Fachkräftemangel. Um die vielen Filmschaffenden hinter der Kamera, mit denen die Film Commission regelmäßig zusammenarbeitet, zu würdigen und deren Vernetzung zu unterstützen, organisiert Anja Metzger gemeinsam mit Produktionsleiter Marc-Oliver Drehen regelmäßig das Munich Movie Bowl

Die Film Commission Bayern ist überdies im Netzwerk der German Film Commissions, im European Film Commissions Network (EUFCN) und Mitglied in der Association of Film Commissioners International (afci). Bisher beworben hat die Film Commission den Standort Bayern unter anderem in den USA, in Korea, Hong Kong, Mexico, Argentinien und Großbritannien. Als nächstes stehen Bewerbungen des Standorts in London und Los Angeles an.