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40. Bayerischer Filmpreis für "Trautmann", "Werk ohne Autor" und "Der Junge muss an die frische Luft"

Heute abend wurde der 40. Bayerische Filmpreis 2018 im Münchner Prinzregententheater verliehen. Unter den Preisträgern sind sieben FFF-geförderte Produktionen. Der mit 200.000 Euro dotierte Produzentenpreis ging ex aequo an Trautmann und Werk ohne Autor. Der Bayerische Filmpreis in der Kategorie Regie ging an Caroline Link. Den Preis überreichten ihr Julius Weckauf und Hape Kerkeling.

"Nicht nur für die beste Regie aus Bayern, sondern für die beste auf der Welt", sagte Julius Weckauf während der Preisverleihung. Vier Wochen nach Kinostart haben bereits mehr als 2,2 Mio. Zuschauer die Verfilmung von Hape Kerkelings gleichnamiger Autobiographie auf der großen Leinwand gesehen. Caroline Link inszenierte die Geschichte nach einem Drehbuch von Ruth Toma. Der FFF Bayernhat die Produktion der Ufa Fiction mit 300.000 Euro und im Verleih von Warner Bros. mit weiteren 50.000 Euro gefördert. "Die Regisseurin entfaltet meisterlich ihre Fähigkeiten, zwischenmenschliche Emotionen glaubhaft zu zeigen", hieß es in der Begründung der Jury. "Ob ein Schokomund oder ein roter Kussmund, detailgenau inszeniert Caroline Link Kleinigkeiten des Alltags mit einer Perfektion, die dem Film seine Stimmigkeit in allen Facetten gibt. Dieser Film darf nicht aufhören, denkt man beim Zuschauen, denn hier pulsiert in jeder Einstellung die Liebe zum Leben".

Der Produzentenpreis ging ex aequo an Robert Marciniakfür Trautmann und Quirin Berg, Max Wiedemann und Jan Mojto für Werk ohne Autor. Die internationale Koproduktion Trautmann ist die erste englischsprachige Inszenierung von Marcus H. Rosenmüller, der gemeinsam mit Nicholas Schofield das Drehbuch verfasst hat. Die bereits mit dem 41. Gilde-Filmpreis ausgezeichnete Produktion der Münchner Lieblingsfilm feierte Premiere beim 14. Zurich Film Festival; am 14. März 2019 startet er im Verleih Square One Entertainment in den deutschen Kinos. Der FFF Bayern hat das Projekt im Förderbereich Internationale Koproduktion mit 2 Mio. Euro unterstützt, nachdem er bereits die Entwicklung mit 50.000 Euro gefördert hat. Vom Bayerischen Bankenfonds (BBF) kamen 400.000 Euro Finanzierungsmittel hinzu. "Die vielen Jahre der kräftezehrenden Vorarbeit", so die Jury, "haben sich gelohnt, um den Film als internationale - sprich bayerisch-irisch-englische Koproduktion grandios in Szene zu setzen".

Florian Henckel von Donnersmarcks Drama Werk ohne Autor, eine Produktion der Münchner Wiedemann & Berg, feierte Premiere im Wettbewerb von Venedig und war nominiert für den Golden Globe. Aktuell ist er zweifach für den Oscar nominiert, so auch in der Kategorie Best Foreign Language Film. Der FFF hat das Projekt mit insgesamt 836.000 Euro gefördert. In der Begründung der Jury heißt es: "Aufwändig inszenierte und mit einem beeindruckenden Ensemble gedrehte Szenen vereinen historische Anspielungen mit emotionalen Wirkungen. Im großen Finale schließlich wird der Film selbst zum Zeugnis eines künstlerischen Schaffensprozesses. Die filmische Wucht von Werk ohne Autor hallt noch lange nach. Das deutsche Kino braucht solche Filme - und ihre mutigen und engagierten Produzenten!"

Mit 1,8 Mio. Kinobesuchern setzte sich der FFF-geförderte Film Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer an die Spitze der erfolgreichsten deutschen Filme 2018. Die Jury des Bayerischen Filmpreises zeichnete VFX Supervisor Frank Schlegel für die Visual Effects aus. "Unter der Leitung und Koordination des VFX-Supervisors Frank Schlegel entstand dieser Film, der zeigt, dass nicht nur im Auftrag der US-Studios großes Kino und tolles Entertainment entstehen kann", sagt die Jury.

Als Dokumentarfilm wurde der FFF-geförderte Kinofilm Eldorado ausgezeichnet. Autor und Regisseur Markus Imhoof nahm die Auszeichnung entgegen. "Weit vor dem Spätsommer 2015 begann Markus Imhoof seine Arbeit zu Eldorado, einem Dokumentarfilm über das weltweite Phänomen der Flüchtlingsströme. Inzwischen gibt es viele Filme zu diesem Thema, doch dieser hier ist etwas ganz Besonderes", heißt es in der Begründung der Jury.

Oliver Haffner wurde mit einem Sonderpreis für den FFF-geförderten Kinofilm Wackersdorf geehrt. Standing Ovations gab es für den ehemaligen Landratsamt Hans Schuierer, der dem Autor und Regisseur den Preis überreichte. "Das ist der Stoff, aus dem Wackersdorf ist: ein zeitgeschichtliches Politdrama über den erfolgreichen Kampf gegen eine atomare Wiederaufbereitungs-anlage gigantischen Ausmaßes und zugleich ein großer Heimatfilm", lautete es im Urteil der Jury.

Bereits im Vorfeld bekannt gegeben wurde der Träger des Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten Roland Emmerich sowie der Publikumspreis für den FFF-geförderten Eberhofer-Krimi Sauerkrautkoma, der mehr als 1 Mio. Besucher fast ausschließlich in bayerischen Kinos erreichte.

Die Pressemeldung der Bayerischen Staatsregierung mit der Auflistung aller Preisträger und Jurybegründungen finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Bayerischen Filmpreis finden Sie hier.