Pressemitteilungen

175 Zeilen Fördermeldung: FFF unterstützt 26 neue Film- und Serienprojekte mit 4,6 Mio. Euro

Alle gestern geförderten Projekte finden Sie hier.

 

Der Vergabeausschuss für die FFF Film- und Fernsehförderung hat gestern getagt und entschieden, 26 neue Projekte mit insgesamt 4,6 Mio. Euro zu fördern. Zu den geförderten Projekten gehört der neue Kinofilm von Michael Bully Herbig, der die Verfilmung von Juan Morenos Bericht Tausend Zeilen Lüge inszeniert. Ebenfalls gefördert wird die Serie Herzogpark über den gleichnamigen Münchner Nobelstadteil, die bei TVNOW zu sehen sein wird. Marie Kreutzer porträtiert die 40-jährige Kaiserin Elisabeth in Corsage, und Eva Trobisch erzählt in Etwas ganz Besonderes eine Geschichte aus der Welt der Casting-Shows. Geplant ist außerdem ein Wiedersehen mit Pumuckl und mit Alfons Zischl aus Hindafing.

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach: „Kino lebt von guten Geschichten. Und oft schreibt die besten Geschichten die Realität. Das sieht man gerade wieder am neuen Film von Michael Bully Herbig. Das Projekt 1000 Zeilen zeigt in eindrucksvoller Weise, wie es zur Enthüllung eines der größten deutschen Fälscher-Skandale kam. Solche fesselnden Filme brauchen unsere Kinos derzeit – gerade in dieser schwierigen Corona-Situation. Es freut mich deshalb sehr, dass wir diese und noch eine Reihe weiterer ganz besonderer Produktionen unterstützen können.“

 

 

Produktion Kinofilm
 

Mit 1,3 Mio. Euro fördert der FFF Bayern die Produktion von vier Filmen für das Kino, darunter zwei Spielfilme und zwei Dokumentarfilme.

Nach dem Thriller Ballon wird Michael Bully Herbig den nächsten Stoff einer abenteuerlichen Geschichte für die große Leinwand inszenieren: In 1000 Zeilen entdeckt der freie Journalist Juan Romero Ungereimtheiten in den preisgekrönten Reportagen des Starreporters Lars Bogenius und löst mit seinen Enthüllungen einen der größten deutschen Presse-Skandale aus. Das Drehbuch für die Mediensatire nach dem Buch Tausend Zeilen Lüge von Juan Moreno schrieb Hermann Florin, der den Film auch gemeinsam mit Sebastian Werninger produziert. Die Dreharbeiten der UFA Fiction-Produktion finden zum Teil in Bayern statt, wo der größte Teil des kreativen Teams und die Heads of Department sitzen. Ebenfalls in Bayern wird die gesamte Postproduktion stattfinden. Den Verleih für Deutschland hat Koproduzent Warner mit UFA Distribution übernommen. Der FFF unterstützt den Kinofilm mit 1,05 Mio. Euro; in der Fördersumme sind 250.000 Euro Erfolgsdarlehen enthalten.

Ein preisgekröntes junges Team realisiert einen Dokumentarfilm über eines der größten Probleme unserer Zeit: Plastik. In Plastic Fantastic geht es um diejenigen, die immer mehr Plastik in die Welt bringen und um diejenigen, die versuchen, es wieder loszuwerden. Autorin und Regisseurin Isa Willinger, mehrfach ausgezeichnet für Fort von allen Sonnen und Hi, AI!, hat mit der Münchner Produktionsfirma Trimafilm für dieses Projekt bereits FFF Stoffentwicklungsförderung erhalten. Der FFF fördert die Produktion des Dokumentarfilms mit 140.000 Euro.

Komplizen Film verfilmt ein außergewöhnliches Porträt von Kaiserin Elisabeth. Regie führen wird Marie Kreutzer, die auch das Drehbuch verfasst hat und deren Drama Der Boden unter den Füßen im Wettbewerb der Berlinale 2019 lief. Der gestern geförderte Spielfilm Corsage spielt in den Jahren 1877 und 1878: Elisabeth, die für ihre Schönheit berühmte Kaiserin von Österreich, wird 40 Jahre alt. Sie ist damit offiziell eine alte Frau. Was ist sie noch wert, wenn sie ihrem eigenen Abbild nicht mehr gerecht wird? Die Hauptrolle spielt Vicky Krieps. Gedreht wird teilweise in Bayern. Der FFF fördert das Projekt mit 90.000 Euro, darin enthalten ist ein Erfolgsdarlehen in Höhe von 28.000 Euro. Der Münchner Verleih Alamode wird das Drama ins Kino bringen.

Für seinen neuen Dokumentarfilm Auf Tour – Z’Fuaß begleitet Filmemacher Walter Steffen die beiden Musiker Matthias Schriefl und Johannes Bär zu Fuß durch die Vorarlberger, Tiroler und Allgäuer Alpen in Zeiten der Pandemie. Der FFF fördert das Wander-Movie der Konzept+Dialog.Medienproduktion mit 30.000 Euro.

 
 
 

Produktion Fernsehfilm und -serie
 

Vier Produktionen, die für das Fernsehen realisiert werden, erhalten insgesamt 1,6 Mio. Euro: eine Serie, ein Fernsehfilm und zwei Dokumentarfilme.

Ein eigener Kosmos mitten in München: der Nobelstadtteil Herzogpark. Hier spielt eine neue Serie, die Amalia Film mit TVNOW umsetzt. Im Mittelpunkt stehen vier Frauen, die sehr unterschiedliche Leben geführt haben – bis sie einen Pakt schließen, um einen charismatischen Tyrannen zur Strecke zu bringen. Das Drehbuch für die sechsteilige Serie Herzogpark im Genre der Gesellschaftskomödie stammt von Regina Dietl, Nadine Keil und Enno Reese nach einer Idee von Yoko Higuchi-Zitzmann. Das Writers' Room-Team beraten hat Patricia Riekel, die ehemalige Chefredakteurin des Magazins BUNTE. Regie führen wird Jochen Alexander Freydank. Die Dreharbeiten finden zum größten Teil in Bayern statt. Der FFF fördert die Produktion der Serie mit 950.000 Euro.

Constantin Television produziert das Historiendrama Wannseekonferenz für das ZDF. Für Regie und Drehbuch sind preisgekrönte Filmemacher verantwortlich: Matti Geschonnek inszeniert nach einem Drehbuch von Magnus Vattrodt die Zusammenkunft führender Vertreter der nationalsozialistischen Zivilverwaltung und des Militärs unter der Leitung von Reinhard Heydrich am 20. Januar 1942. Grundlage für das Drehbuch ist das Besprechungsprotokoll von damals. Der FFF fördert den Fernsehfilm mit 600.000 Euro.

Mit 17.000 Euro fördert der FFF Bayern einen Dokumentarfilm über eine der bedeutendsten deutschen Regisseurinnen: In Margarethe von Trotta
porträtieren Peter Altmann und Cuini Amelio Ortiz die Regie-Ikone anlässlich ihres 80. Geburtstages. Produzieren wird den Fernsehfilm die Firma Doclights in Zusammenarbeit mit WDR und arte.

 
 
 

Produktion Virtual Reality
 

Die Produktionsfirma Reynard Films mit Sitz in Augsburg und Leipzig plant ein narratives Sci-Fi Virtual Reality-Erlebnis. In Biolumineszenz – Erster Kontakt tauchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Ego-Perspektive in beeindruckende Tiefen des Meeres ein und nehmen an einer Expedition teil, die eine schockierende Wendung nimmt. Hinter dem Projekt steht der französische CGI-Artist und Animations-Regisseur Abel Kohen, der auch an den CGI der Netflix-Serie Black Mirror beteiligt ist. Das Biolumineszenz-Transmedia-Universum hat Regisseur und Co-Autor Jon Rowe erschaffen. Ein großer Teil der Konzeptions-, Animations- und VFX-Arbeiten wird in München stattfinden. So wird zum Beispiel der relevanteste Effekt der Erzählung, die Lumineszenz, von der Firma Connected Reality gestaltet. Der FFF fördert das Projekt mit 26.000 Euro.

 
 
 

Produktion Nachwuchsfilm
 

Mit 775.000 Euro fördert der FFF Bayern fünf Projekte junger Filmemacherinnen und Filmemacher, darunter zwei Debütfilme, drei Abschlussfilme an der HFF München und den Film eines Quereinsteigers.

Mit Wer gäbt den Bestatter ein wird Tanja Schmidbauer ihr Debüt vorlegen. Regie führt sie gemeinsam mit ihrem Bruder Andreas Schmidbauer. Das Drehbuch haben die beiden Geschwister zusammen mit Thomas Schmidbauer und Michael Probst geschrieben.
Die Komödie erzählt von den Gemeinden Greisendorf und Neubrunn, die um das Grab des ehemaligen Stummfilm-Sternchens Gaby Gruber buhlen. Die 114-Jährige denkt aber noch lange nicht ans Sterben. Als Greisendorfs Bestatter urplötzlich verstirbt, werden kurzerhand Gärtner und Müllfahrer zum neuen Bestatter ernannt. Die Produktion der Schmidbauer-Film, die in Prien am Chiemsee sitzt, hat bereits FFF Förderung für die Entwicklungsphase erhalten. Gedreht wird der Kinofilm vollständig in Bayern. Alpenrepublik hat den Verleih übernommen. Der FFF fördert die Produktion mit 300.000 Euro.

Zwei Kreative machen mit dem Roadmovie Dead Girls Dancing ihr Diplom an der Hochschule für Fernsehen und Film München: Autorin und Regisseurin Anna Roller sowie Kameramann Felix Pflieger. Vier Freundinnen lassen sich während ihres Road Trips nach Italien in ein Autorennen verwickeln. Als es zu einem verheerenden Unfall kommt, fliehen sie und verstecken sich in einem verlassenen und geheimnisvollen Bergdorf. Bei aller Freiheit, die sie hier erstmals fühlen, können sie sich nicht für immer verstecken: Die Folgen ihrer Tat beginnen, sie einzuholen. Der FFF fördert das Projekt der Produktionsfirma kalekone Film Katharina Kolleczek & Lea Neu mit 165.000 Euro. Darin enthalten sind 15.000 Euro Erfolgsdarlehen, das von den beteiligten Koproduktionspartnern Rat Rack Filmproduktion und Claussen+Putz Filmproduktion eingebracht wird.

Mit einer Doku-Fiction will Autorin und Regisseurin Julia Fuhr Mann die stereotypen Geschlechterverhältnisse in der Welt des Sports durcheinanderwirbeln. Life is not a competition, but I'm winning wird neue Perspektiven auf den Leistungssport entwickeln und eine Zukunftsvision jenseits enger Geschlechterrollen wie "Männer laufen schneller als Frauen" entwickeln. Produzieren wird den Abschlussfilm an der HFF München die Schuldenberg Films mit 50.000 Euro FFF Förderung.

Mit 25.000 Euro fördert der FFF den Kurzfilm Imago Diabolus von Abraham Yousaf, der nach verschiedenen Positionen hinter der Kamera seinen ersten eigenen fiktionalen Film macht. Der Mystery-Thriller handelt von einem Polizisten, der einen Serienmörder jagt. Dabei verwischen die Grenzen von Zeit und Raum.

 
 
 

Projektentwicklung

Zwei Projekte werden mit insgesamt 150.000 Euro entwickelt.

Was würde wohl Pumuckl sagen, wenn er die Welt von heute sehen würde? Das werden die Zuschauerinnen und Zuschauer der Serie 
Neue Geschichten vom Pumuckl erfahren. Die Produktionsfirma Neuesuper entwickelt 13 Folgen à 25 Minuten, in denen Pumuckl wieder da ist. Und das, nachdem Hobelbank und Bandsäge mehr als 30 Jahre lang eingemottet waren. Der Neffe von Meister Eder übernimmt die alte Werkstatt im Hinterhof. Gleich am ersten Tag wiederholt sich die Geschichte: Pumuckl bleibt am Leimtopf kleben und erlebt neue Geschichten in einem München, das sich in den letzten Jahrzehnten ziemlich verändert hat. Das Drehbuch schrieben Matthias Pacht, Korbinian Dufter, Moritz Binder und Katharina Köster. Der FFF unterstützt die Entwicklung mit 100.000 Euro. Darin enthalten sind 23.000 Euro Erfolgsdarlehen.

Nach dem überragenden Erfolg ihres HFF-Abschlussfilms Alles ist gut entwickelt Autorin und Regisseurin Eva Trobisch ihren nächsten Kinofilm, wieder gemeinsam mit Trimafilm. Etwas ganz Besonderes handelt von einer 17-Jährigen, die an einer Castingshow teilnimmt und damit nicht nur ein Licht auf sich selbst wirft: Die mediale Aufmerksamkeit wirkt wie ein Katalysator auf die Dynamiken und Konflikte innerhalb ihrer Familie und ihres gesamten Umfeldes. Der FFF hat bereits die Stoffentwicklung dieses Projekts unterstützt und fördert die Projektentwicklung mit 50.000 Euro.

 
 
 

Stoffentwicklung

Der FFF Bayern beteiligt sich mit 80.000 Euro an der Entwicklung dreier Stoffe für das Kino. 


Götterfunke von Anton Weiss und Daniela Ellmauer spielt 1787 in Wien. Der 16-jährige Ludwig van Beethoven kommt in die Stadt, um von Mozart, dem größten Komponisten seiner Zeit, Unterricht und Anerkennung zu erhalten. Er verliert sein gesamtes Geld, gewinnt seine erste Liebe – und findet die Inspiration seines Lebens. Beteiligte Produktionsfirma der Romantic Comedy ist Lieblingsfilm

Die Kultserie Hindafing kommt ins Kino. Rafael Parente, Niklas Hoffmann und Boris Kunz (Neuesuper, 30.000 Euro) schreiben die schwarze Komödie, die im Hier und Jetzt spielt: Um von seiner eigenen Mitschuld an einem Virus-Ausbruch in den Hindafinger-Schlachtbetrieben abzulenken, verbreitet der windige Politiker Alfons Zischl die ein oder andere Verschwörungstheorie. Als diese sich jedoch verselbstständigen, gerät Zischl in eine sich immer schneller drehende Spirale aus Lügen, Intrigen und "alternativen Wahrheiten". Mit dem Ort im kompletten Ausnahmezustand erreicht das Chaos (und die Satire) in Hindafing eine neue Dimension.

Autor und Regisseur Alexander Hick bereitet mit der Entwicklung von The Noise of Absence (Leykauf Film, 20.000 Euro) seinen nächsten Dokumentarfilm vor. Er handelt von den 100.000 Menschen, die im bewaffneten Konflikt in Kolumbien seit 1958 gewaltsam verschwunden sind. Nach dem Friedensschluss zwischen FARC-Rebellen und der Regierung im Jahr 2016 hat sich Luz Marina Monzón, eine Protagonistin des Films, mit ihrem Team zum Ziel gesetzt, die Verschwundenen zu finden. Der Film begleitet die Suche: eine gefährliche Mission und ein Experiment, das weltweit einzigartig ist.

 
 
 

Verleih und Vertrieb
 

Sechs Filme starten mit insgesamt 620.000 Euro FFF Verleihförderung in den deutschen Kinos: Contra (Constantin Film Verleih), Schachnovelle (Studiocanal), Gott, du kannst ein Arsch sein! (Leonine Distribution), Plan A (Camino Filmverleih), Und morgen die ganze Welt (Alamode Filmdistribution) sowie Lost in Face (Daniel O’Dochartaigh Cine Global Filmverleih).