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Starter-Filmpreise der Landeshauptstadt München: Zwei FFF-geförderte Produktionen ausgezeichnet

In diesem Jahr erhalten zwei FFF-geförderte Produktionen die Starter Filmpreise der Landeshauptstadt München.

Mariko Minoguchi erhält den Regie-Nachwuchspreis für Mein Ende. Dein Anfang in Höhe von 6.000 EUR. Den zusätzlichen Starter-Filmpreis für Produktion, gestiftet von ARRI Media GmbH als geldwerte Leistung in Höhe von 6.000 Euro für die Postproduktion eines künftigen Films, gab es für Narges Kalhors Dokumentarfilm In the name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran.

Mein Ende. Dein Anfang von Mariko Minoguchi (Spielfilm)

Buch&Regie: Mariko Minoguchi
Produktion: Trimaphilm

Jurybegründung: Packend und poetisch, herzerfrischend und herzzerreißend: „Mein Ende. Dein Anfang.“, das Langfilmdebüt der Münchner Drehbuchautorin und Regisseurin Mariko Minoguchi, ist eine Wucht. Ihr raffiniert konzipiertes und bravourös inszeniertes Kinodrama führt uns auf verschiedene Lebenswege, die sich allesamt in einem verhängnisvollen Moment kreuzen. Eine außergewöhnliche Geschichte, dargeboten auf äußerst originelle Weise: Offenbar inspiriert von Meisterregisseuren wie Christopher Nolan oder Alejandro Gonzáles Iñárritu, fordert Mariko Minoguchi das Publikum, ohne es zu überfordern – sie erzählt in klug durchdachten Zeitsprüngen, so dass sich das bewegende Geschehen in den Köpfen der Zuschauer*innen allmählich wie ein Puzzle zusammensetzt. Dabei überzeugt die Autodidaktin nicht nur mit verblüffender Souveränität in puncto Dramaturgie, Figurenzeichnung und Schauspielführung, sondern überrascht auch immer wieder mit bezaubernden Einfällen. Liebe und Tod, Schuld und Vergebung, Trauer und Hoffnung, Zufall und Schicksal: Mutig wagt sich Mariko Minoguchi an große Themen; sie zeigt keine Scheu vor großen Gefühlen und beweist ein feines Gespür für große Kinomomente. Nach ihrem Film verlässt man den Saal zutiefst berührt und beglückt – und voller Zuversicht, dass man von dieser fabelhaften Filmemacherin noch viel Großes erwarten darf."

 

In the name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran (Dokumentarfilm)

Buch & Regie: Narges Kalhor
Produktion: Oasys Digital

Jurybegründung: „In the name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran“ ist ein Feuerwerk. Verschiedene Erzählstränge werden angedacht und steigen dann wie eine Leuchtrakete in die Luft. Wir Zuschauer*innen folgen ihnen staunend. Was ist Kultur und wie entsteht sie? Entsteht sie im Kopf der Regisseurin oder am Schreibtisch des Redakteurs? Will sie erotisch oder politisch erzählen? im deutschen Kulturbetrieb reüssieren oder von den eigenen Wurzeln im Persien von vor 5000 Jahren erzählen? Die Count-Down Animation dazu ist atemraubend. Narges Kalhor erzählt uns Geschichten. Wie sie gegen Schnupfen und ihren Redakteur kämpft und von Scheherazade, der ersten großen weiblichen Erzählerin. Sie erzählt uns auch vom ersten bayerischen Biergarten, der angeblich in Teheran entstehen soll. So vielfältig wie ihre Geschichten sind auch die Erzählformen. Dokumentarisch – wie Bilder von Ermordeten, und Bilder, die während ihres Filmstudiums in Teheran entstanden sind. Spielerisch: sie lässt eine Jahrmarktsängerin auftreten, als Scherenschnitt oder Animation. Akustisch immer fordernd und mit den unterschiedlichsten Musiken. Der Film besticht durch seine kreative Vielfalt. Beim Zuschauen entsteht ein Gedanke: Haben diese Geschichten miteinander zu tun? Erzählen sie vom Leben im Exil in der bayerischen Metropole?

 

Über die Vergabe der Preise hat der Kulturausschuss des Stadtrates der Landeshauptstadt München auf Vorschlag einer Jury entschieden.

Die Preise werden am 26. August im Rahmen der Münchner Filmkunstwochen im Rio Filmpalast verliehen.

Foto: Szenenbild aus Mein Ende. Dein Anfang (c) Trimaphilm

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