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Preise für FFF-geförderte Produktionen beim Filmfest München

Das 38. Filmfest München ist am Samstag zu Ende gegangen. Insgesamt sind sechs Preise an FFF-geförderte Filme verliehen worden.

Kinder-Medien-Preis

Den Kinder-Medien-Preis „Der weiße Elefant“ in der Kategorie bester Kinofilm gewann Madison- ungebremste Girlpower von Kim Strobl. Der Spielfilm über eine ehrgeizige junge Sportlerin ist innerhalb der Initiative "Der besondere Kinderfilm" entstanden und wurde bereits mit dem Baumhaus/Boje-Medienpreis ausgezeichnet. Es geht um die 13-jährige Protagonistin Madison, die eine begeisterte Radsportlerin ist. Als sie unfreiwillig auf ein Mountainbike umsteigen muss, gerät ihr Alltag durcheinander. Das Drehbuch haben Kim Strobl und Milan Dor verfasst. Madison - ungebremste Girlpower ist eine Produktion der Dor Film-West Deutschland in Koproduktion mit Dor Film Österreich, KiKA und MDR. Der FFF Bayern förderte das Projekt im Bereich Produktion Kinofilm mit 260.000 Euro (davon knapp 110.000 Euro Erfolgsdarlehen).

Der vom Medien-Club München e.V. initiierte Kinder-Medien-Preis "DER WEISSE ELEFANT" zeichnet seit 2005 Produktionen und Personen auf dem Filmfest in München aus, die die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern und dazu beitragen, dass die Qualität der Angebote verbessert und vermehrt wird. Das Preisgeld von insgesamt 14.000 EUR stiftet die VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten.
 

Bernd Burgemeister Fernsehpreis

Der FFF-geförderte ARD Eventfilm3 1/2 Stunden wurde mit dem Bernd Burgemeister Fernsehpreis ausgezeichnet. Der Bernd Burgemeister Fernsehpreis wird den Produzentinnen und Produzenten des besten Fernsehfilms aus der Reihe Neues Deutsches Fernsehen verliehen. Entschieden wird von einer dreiköpfigen Jury. Der Preis wird gestiftet von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten und ist mit 25.000 Euro dotiert. Entgegen nahmen den Preis die Produzent:innen Sibylle Stellbrink, Henning Kamm, Michael Lehmann und Felix von Poser. Produziert wurde 3 1/2 Stunden von REAL Film und Amalia Film für ARD Degeto (Redaktion: Carolin Haasis, Christoph Pellander). Regie führte Ed Herzog nach einem Drehbuch von Robert Krause und Beate Fraunholz. Der FFF Bayern förderte das Projekt in der Produktion mit 600.000 Euro.

3 1/2 Stunden spielt am 13. August 1961, den Tag des Mauerbaus in Berlin: Die Reisenden des Interzonenzugs von München nach Ost-Berlin ahnen zu Beginn ihrer Fahrt noch nicht, dass dieser Tag ihr Leben komplett verändern wird. Je mehr sich der Zug der innerdeutschen Grenze nähert, desto stärker wird eine unglaubliche Meldung zur Gewissheit: Heute setzt die DDR-Regierung ihren lange geleugneten Plan um, baut in Berlin eine Mauer und macht die Grenze zur Bundesrepublik dicht. Die Reisenden aus der DDR müssen innerhalb kürzester Zeit – nämlich in 3 1/2 Stunden, die der Zug noch bis an die Grenze braucht – die Entscheidung für ihr weiteres Leben treffen.

Förderpreis Neues Deutsches Kino

Der Förderpreis für die Beste Regie, der mit 30.000 Euro dotiert ist, ging an Nikias Chryssos für seinen FFF-geförderten Film A Pure Place. Der Film erzählt von den Geschwistern Paul und Irina, die in einer strengen Sekte aufwachsen, die isoliert von der Außenwelt auf einer abgeschiedenen griechischen Insel lebt. Unter dem Regelwerk ihres charismatischen Anführers, des mysteriösen Fust, arbeitet die in Ober- und Unterwelt eingeteilte Gemeinde daran, „rein” zu werden. Als Irina von Fust in die Oberwelt geholt wird, beginnt Pauls Abneigung gegen den Kult zu wachsen. Produziert wurde A Pure Place von Violet Pictures in Koproduktion mit View Master Films und ZDF-Das kleine Fernsehspiel. Der FFF Bayern hat den Film mit 200.000 Euro in der Produktion gefördert.  

Den Produzent:innenpreis, der mit 20.000 Euro dotiert ist, erhielt Miriam Düssel für Mein Sohn. Der Film erzählt vom Erwachsenwerden, das niemals einfach ist, nicht für Jugendliche und schon gar nicht für deren Eltern. Nachdem Jason (Jonas Dassler) nur knapp einen schweren Skate-Unfall überlebt, wird die Beziehung zwischen ihm und seiner Mutter Marlene (Anke Engelke) auf eine harte Probe gestellt. Während Jason sich weiterhin unverwundbar fühlt, will Marlene ihn mehr denn je beschützen. Als Marlene beschließt, Jason quer durch die Republik zur Reha in die Schweiz zu bringen, beginnt eine hürdenreiche gemeinsame Reise, an deren Ende die Frage steht, wieviel Angst man zulassen darf und wieviel man bereit sein muss, für die Freiheit zu riskieren. Regie führte Lena Stahl, die auch das Buch geschrieben hat. Produziert wurde Mein Sohn von Akzente Film & Fernsehproduktion in Koproduktion mit Warner Bros. Film Productions Germany. Der FFF Bayern hat den Film mit 150.000 Euro im Bereich Nachwuchs gefördert.

Der Förderpreis Neues Deutsches Kino ist einer der wichtigsten und höchstdotierten Nachwuchspreise in Deutschland. Gestiftet wird der insgesamt mit 70.000 Euro dotierte Preis von der Bavaria Film, dem Bayerischen Rundfunk und der DZ Bank. Ausgezeichnet werden damit die besten Nachwuchsleistungen in den Spielfilmen der Reihe Neues Deutsches Kino des FILMFEST MÜNCHEN. Im Wettbewerb um den Förderpreis sind alle Regisseur:innen, Produzent:innen, Drehbuchautor:innen und Schauspieler:innen, deren Spielfilme für die Reihe Neues Deutsches Kino ausgewählt wurden, sofern es sich um ihren ersten, zweiten oder dritten abendfüllenden Kinospielfilm handelt. Bei Produzent:innen darf es höchstens der sechste Film sein.
 

FIPRESCI-Preis

Die FIPRESCI-Preise sind Filmpreise, die von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung Fédération Internationale de la Presse Cinématographique vergeben werden. Beim FILMFEST MÜNCHEN kürte eine dreiköpfige internationale Jury den besten Film in der Reihe Neues Deutsches Kino. 2021 geht der FIPRESCI-Preis an Mareille Klein für Monday um zehn. Die diesjährige Jury setzte sich zusammen aus dem schwedischen Kritiker, Redakteur, Musiker und Schauspieler Anders E. Larsson, dem italienischen Filmkritiker, Autor und Universitätsprofessor Marco Lombardi und der Filmkritikerin, Sprachlehrerin, Regisseurin und Dozentin Anne-Christine Loranger, die aus Québec stammt.

„Das moderne Europa ist ein facettenreicher Kontinent, auf dem es mehr denn je zu vielfältigen Begegnungen kommt. Diese Begegnungen schaffen Reibungen, die zu Quellen der Öffnung werden können. Der von der FIPRESCI-Jury ausgewählte Film handelt von zwei sehr unterschiedlichen Menschen, die einen gemeinsamen emotionalen Zustand von Verlust und Sehnsucht teilen. Dieser täuschend einfache, brillant gespielte Film zwingt uns durch seine Eleganz und Poesie, unsichtbaren, alltäglichen Diskriminierungen entgegenzutreten und dabei die Liebe als einzige Medizin anzunehmen. Es ist uns eine Ehre, den internationalen Kritikerpreis an Monday um zehn (Buch und Regie: Mareille Klein), zu vergeben“, so die Juror:innen.

Produziert wurde Monday um zehn von BerghausWöbke Film, Vega Film in Koproduktion mit Rat Pack Film, BR, arte. Der FFF Bayern hat das Drehbuch mit 30.000 Euro und die Produktion im Bereich Nachwuchs mit 300.000 Euro gefördert.
 

Publikumspreis

Am letzten Festivaltag wurde auch der Publikumspreis des Festivals vergeben. Alle Zuschauer:innen hatten die Möglichkeit, online auf der Website des Festivals für diesen Preis abzustimmen und so ihren Favoriten aus dem Festivalprogramm zu bestimmen. Der Bayern 2 und SZ Publikumspreis ging an den Film TRANS – I GOT LIFE von Imogen Kimmel und Doris Metz. Der Kino-Dokumentarfilm TRANS - I Got Life ist eine Reise in die Welt jenseits der Geschlechternormen. Der Film bietet Einblicke in das häufig zerrissene Lebensgefühl von trans Menschen und zeigt, wie sie mit Mut und Entschiedenheit ihr Leben in die Hand nehmen – um der zu werden, der sie sind. Die Regisseurinnen Imogen Kimmel und Doris Metz haben das Vertrauen von sieben Menschen gewonnen, die auf sehr unterschiedliche Weise den Weg der Transition gehen. TRANS – I Got Life ist ein hochaktuelles Plädoyer für Freiheit, Selbstbestimmung und mehr Toleranz im gesellschaftlichen Miteinander.

Produziert wurde TRANS– I got Life von Florianfilm und Kimmel & Metz Filmproduktion in Koproduktion mit ZDF in Zusammenarbeit mit arte. Der FFF Bayern hat die Produktion mit 100.000 Euro gefördert.



Hier noch einmal alle ausgezeichneten Produktionen, die mit FFF-Förderung realisiert wurden, im Überblick:
 

Kindermedienpreis "Der weiße Elefant"
Beste Kinoproduktion – Madison -  ungebremste Girlpower von Kim Strobl

Bernd Burgemeister Fernsehpreis
Sibylle Stellbrink (Real Film), Henning Kamm (Real Film), Michael Lehmann (Studio Hamburg) und Felix von Poser (Amalia Film) für 3 ½ Stunden

Förderpreis Neues Deutsches Kino, Kategorie Regie
Nikias Chryssos für  A Pure Place

Förderpreis Neues Deutsches Kino, Katagorie Produktion
Miriam Düssel für Mein Sohn                    

Fipresci - Preis des internationalen Verbands der Filmkritik
Monday um zehn von Mareille Klein

Publikumspreis
Trans - I Got Life von Imogen Kimmel und Doris Metz



Alle Preise und Preisträger beim Filmfest München 2021 finden Sie hier.

 

Auf dem Foto: Die Regisseurinnen Imogen Kimmel und Doris Metz freuen sich über den Publikumspreis, der ihnen von den Preisstiftern Markus Aicher (Bayern 2) und Susanne Hermanski (SZ) übergeben wird.
(c) Filmfest München

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