Die beiden FFF-geförderten Serien „Die Zweiflers“ und „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ wurden in der Kategorie Fiktion ausgezeichnet.
Am 4. April wurden die Grimme-Preise in Marl verliehen. Die beiden FFF-geförderten Serien „Die Zweiflers“ und „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ wurden in der Kategorie Fiktion ausgezeichnet.
Die Zweiflers
Grimme-Preis an:
David Hadda (stellv. für das Buch/Produktion)
Anja Marquardt (Regie)
Clara Zoë My-Linh von Arnim (Regie)
Martin Danisch (Produktion)
Aaron Altaras (Darstellung)
Sunnyi Melles (Darstellung)
„Die Zweiflers“ handelt von der jüdisch-deutschen Familie Zweifler, die vor einer bedeutenden Entscheidung steht, da Familienoberhaupt Symcha Zweifler plant, das Familienimperium zu verkaufen. Doch der Verkauf bringt die Vergangenheit zurück, als die wilden Anfänge von Symcha Zweifler im Frankfurter Rotlichtviertel nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ans Tageslicht kommen. Ein einzelnes Geschäft stellt die ganze Familie auf die Probe, während lang verdrängte Konflikte wieder auftauchen.
Auszug aus der Begründung der Jury: „Die Zweiflers“ sind eine Familie, wie man sie im deutschen Fernsehen noch nicht erzählt bekommen hat. Ihre Mitglieder kämpfen mit den gleichen Widersprüchen wie überall: Abgrenzung versus Zusammenhalt, Tradition versus Selbstverwirklichung, Egoismus versus Aufopferung. Mit einem Unterschied: Die Zweiflers sind eine jüdische Familie in Deutschland. Die Großeltern haben die Konzentrationslager der Nationalsozialisten überlebt, die Auswirkungen auf die Kinder und Enkel kommen erst nach und nach zum Vorschein. Erzählt wird von transgenerationalen Traumata nie direkt, der Schöpfer und Autor David Hadda, selbst Enkel von Holocaustüberlebenden, webt die Trauer, die Schuldgefühle und die Suche nach Sicherheit und Zugehörigkeit in die Dialoge und in die ungesagten Dinge zwischen seinen Figuren.[…]
Herrhausen – Herr des Geldes
Grimme-Preis an:
Thomas Wendrich (Buch)
Pia Strietmann (Regie)
Gabriela Sperl (Produktion)
Oliver Masucci (Darstellung)
Herrhausen – Der Herr des Geldes zeigt die Machtverstrickungen zwischen Staat und Wirtschaft vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung anhand der Geschichte von Alfred Herrhausen: Dieser ist in den 1980er-Jahren der aufgehende Stern der Bankenwelt. Seine Idee eines Schuldenerlasses für arme Länder sorgt für Schlagzeilen. Als er mit einem Kredit an die UdSSR nicht nur die Interessen der Bank und seines Kanzlerfreundes Kohl vertritt, sondern damit auch die Reformpläne Gorbatschows unterstützt, betritt der Banker vermintes Terrain der Weltpolitik.
Auszug aus der Begründung der Jury: […] „Nach einer wahren Geschichte. Soweit Geschichte wahr sein kann“, steht zu Beginn jeder Folge. „Herrhausen“ bietet uns eine gewagte Interpretation einer wichtigen Phase der deutschen Geschichte und regt dazu an, über die Geschichten nachzudenken, die noch erzählt werden müssten. Die Serie ist dramaturgisch und visuell auf der Höhe der Zeit und erzählt die Geschichte so, dass man spürt, dass die damalige Zeit für unsere Gegenwart heute entscheidend ist. Wenn diese Vergegenwärtigungskunst gelingt, wenn Spannung und Nachdenklichkeit einen Pakt eingehen und ein multiperspektivischer Erzähl- und Deutungsraum entsteht, dann ist das auszeichnungswürdige Fernsehkunst.
Wir gratulieren den Teams herzlich zu dieser Auszeichnung!
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