Die Hofer Filmtage sind eine der wichtigsten Plattformen für den Filmnachwuchs. Hier können Talente und Quereinsteiger*innen ihre Filme präsentieren, wertvolle Kontakte knüpfen und mit ihren innovativen Ideen neue Impulse setzen. Hof bietet der jungen Generation Räume an, um prägende erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Räume sind notwendig, um die Newcomer zu ermutigen und zu unterstützen, neue Projekte umzusetzen, die wiederum die Kraft haben, die Branche nachhaltig zu prägen. Dies ist uns beim FFF Bayern auch besonders wichtig: Mit unserer Nachwuchsförderung wollen wir Talente entdecken und fördern. Diesen Leitspruch nehmen wir sehr ernst und unterstützen Nachwuchsprojekte intensiv: In diesem Jahr haben wir bisher 17 Nachwuchsprojekte gefördert i. H. v. 1.740.000 €. Und es steht ja noch eine Sitzung aus! Wir spüren, der Nachwuchs nimmt das Angebot und unsere Fördermöglichkeiten auch wahr: Wir haben bereits bis jetzt mehr Anträge für die Nachwuchsförderung erhalten als im gesamten vergangenen Jahr 2023. Das freut uns sehr, und wir wollen alle jungen Filmemacher*innen ermutigen, an ihren Visionen dranzubleiben und sie im besten Fall zu verwirklichen. Mentoring-Programm Into the Wild Der FFF unterstützt nicht nur Filmprojekte, sondern fördert auch Fachveranstaltungen, die den Filmnachwuchs weiterbringen sollen. Dazu gehört zum Beispiel das Mentoring-Programm Into the Wild für junge Filmemacherinnen aller Filmhochschulen in Deutschland. Das Programm hat zum Ziel, Chancengleichheit für angehende weibliche Filmschaffende aller Gewerke in der Film- und Fernsehbranche aktiv zu fördern, und somit den Einstieg in ein immer noch männlich geprägtes Arbeitsumfeld zu erleichtern. Die Initiatorinnen Isabell Šuba und Catalina Flórez wurden dafür mit dem Robert Geisendörfer Sonderpreis 2023 ausgezeichnet, was uns sehr freut. AlpenDating – Forum aufstrebender Produktionstalente aus dem Alpenraum Außerdem unterstützt und auch ausgerichtet haben wir das AlpenDating, ein Branchenevent für talentierte Filmschaffende aus Österreich, Südtirol, Schweiz und Bayern, das in diesem Jahr zu Beginn der Filmtage in Hof stattgefunden hat. In Pitchings, Round Tables mit TV-Sendern, Filmvertrieben und Vertreter*innen der Förderinstitutionen können die Teilnehmenden wertvolle Kontakte knüpfen und gemeinsam ein starkes, länderübergreifendes und zukunftsträchtiges Netzwerk aufbauen. Der Anspruch ist es, in internationaler Zusammenarbeit neue Beziehungen und Projekte zu schaffen, die ihr Publikum über gesellschaftliche und geographische Grenzen hinweg erreichen. Geförderte Filme und Projekte im Programm Wir freuen uns, dass sechs FFF-geförderte Produktionen, darunter vier Filme und zwei XR-Experiences im diesjährigen Programm vertreten sind: Elevated Art – Wer Kunst auf Berge stellt über zeitgenössische Kunst in hochalpinem Gelände. Der Film stellt Fragen über Grenzerfahrungen und Identitätsstiftung im Rahmen einer ganz und gar nicht barrierefreien Ausstellung unter freiem Himmel. Ice Aged. Der Dokumentarfilm begleitet betagte Amateur-Sportler*innen aus aller Welt über mehrere Jahre beim Training für die Weltmeisterschaft im Hobbyeiskunstlauf in Oberstdorf. Das nachwuchsgeförderte Projekt Jupiter von Benjamin Pfohl: Eine Familie wird Teil eines obskuren Kultes, der zu einer höheren Existenz auf dem Jupiter aufbrechen will. Die heranwachsende Tochter muss sich nun entscheiden, ob sie ihm folgt oder ihren eigenen Weg auf der Erde geht. Der Film hat auch den Förderpreis Neues Deutsches Kino in HoF gewonnen. Gratulation! Der Kinofilm Rabia erzählt von einer jungen Französin, die – eingesperrt in einem Frauenhaus in Syrien – einsehen muss, dass sie an der Ideologie, für die sie alles aufgegeben hat, allmählich zerbricht.Der Film lief bereits auf mehreren Festivals und hat dort einige Preise gewonnen. Wir freuen uns, dass in Hof die Deutschlandpremieredes VR-Projekts Duchampiana gezeigt wird, eine internationale Koproduktion von mYndstorm productions, Deutschland, und Tchikiboum, Frankreich: Duchampiana hinterfragt ausgehend von Marcel Duchamps berühmtem Akt „Nude Descending a Staircase, No. 2“ die objektivierenden Darstellungen von Frauen in der Kunstgeschichte. Die Besucher*innen steigen während der VR-Experience selbst eine Treppe hinauf bzw. hinab und werden angeregt, durch die körperliche Betätigung in sich hinein zu spüren und über die Freiheit von Bewegung und Körper nachzudenken. Das Projekt war im Sommer bei Venice Immersive im Rahmen der Biennale zu sehen. Die zweite geförderte Experience ist Emperor, eine französisch-deutsche Koproduktion, an der Reynard Films beteiligt ist. Die Erzählerin in Emperor ist die Tochter eines Mannes, der nach einem Schlaganfall an Aphasie leidet, wodurch unter anderem das Sprachzentrum im Gehirn gestört ist. Die Experience versetzt uns in seine Lage. Aus seiner Perspektive erleben wir, wie schwierig es ist, einfachste Buchstaben zu schreiben und wie die Bilder Erinnerung zerfließen. Emperor wurde 2023 in Venedig uraufgeführt und hat dort den Achievement Prize gewonnen. Insgesamt waren es intensive und anregende 58. Hofer Filmtage. Wir freuen uns bereits auf die kommende Edition 2025!